Es sollte wahrscheinlich Optimismus ausstrahlen und den Druck ein wenig verringern, doch es klang wie ein schlechter Scherz. Nach der Nullnummer in Bukarest übertrafen sich die Schalker Verantwortlichen bei dem Versuch, dem Verlust des zweiten Tabellenplatzes etwas Gutes abzugewinnen.
Fans wollen keine Ausreden hören
Hätte in zwei Wochen in Basel ein Unentschieden gereicht, er hätte "nicht so ein gutes Gefühl gehabt", sagte etwa Manager Horst Heldt und begründete: "Wir sind nicht so gut in Unentschieden." Trainer Jens Keller verkündete gar, die Ausgangsposition habe sich nicht verändert, dabei hätte Schalke am 11. Dezember eben eine Punkteteilung gereicht, wäre Platz zwei nicht verloren gegangen.
Die Stimmung in der Fanszene wird durch derartige Aussagen nicht gerade besser. In den Internetforen murren immer mehr königsblaue Anhänger darüber, dass die sportliche Leitung die Situation nicht mit deutlichen Worten analysiert, sondern eher verharmlost. Einige Schalke-Fans haben das zum Anlass genommen haben, eine Facebook-Gruppe zu gründen, die diesen Zustand mit einer großen Portion Ironie kritisiert.
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"Wir reden uns Schalke schön" heißt die offene Gruppe, deren Mitgliederzahl mit 68 (Stand: Donnerstag, 17.15 Uhr) noch arg überschaubar ist. "Hier wird alles schön geredet, Ausreden gesucht oder sonst nur rosarot geschrieben. Kritiker, Meckerer oder Internet-Hooligans müssen draußen bleiben", heißt es in der Beschreibung. Mit-Initiator Markus Biering nennt die Gruppe "eine Art Selbsthilfe-Gruppe für die leidendenden Schalke-Fans." Bleibt zu hoffen, dass sich das Leiden in den kommenden Wochen nicht vergrößert...