Sturmnot bei Werder Bremen, Angriffselend bei Hannover 96 - im 51. Bundesliga-Nordderby zwischen den beiden Traditionsvereinen riecht es am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) förmlich nach einem torlosen Unentschieden. Wirbeln werden im Weserstadion wohl nur die heftigen Windböen, die pünktlich zum Anpfiff von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aus Herne von den Meteorologen angekündigt sind.
Am Freitag zerschlugen sich bei den Hanseaten die Hoffnungen, man könne doch noch auf Franco di Santo zurückgreifen, doch der Muskelfaserriss des Torjägers heilte nicht rechtzeitig aus. Klar war immer, dass Sturmpartner Nils Petersen (Innenbandanriss im Knie) nicht zur Verfügung stehen würde.
"Leider kein Wunder passiert"
"Es ist leider kein Wunder passiert, aber unser Wohl und Wehe wird nicht davon abhängen", glaubt Werder-Trainer Robin Dutt. Gegen "96" käme es jetzt auf die "Basics" an: "Kämpfen und Rennen allein reicht aber nicht aus. Wir müssen intelligenter und besser laufen."
Dutts Hannoveraner Kollege Mirko Slomka plagen ganz ähnliche Sorgen. Er muss in der Offensive auf den verletzten Didier Ya Konan und den gelb-rot-gesperrten Mame Diouf verzichten. Nun soll der Pole Artur Sobiech als einziger Stoßstürmer dafür sorgen, dass den Gästen nach vier Auswärtsspielen ohne Punkt und Tor sportlich etwas gelingt.
"Die Ausgangslage ist nicht ganz einfach, aber in Bremen ist etwas zu holen. Wir wollen die drei Punkte zurück, die wir am vergangenen Wochenende gegen Hoffenheim verloren haben", fordert Slomka.
Mainz ohne Nicolai Müller?
Eine sportliche Schwächung droht auch dem FSV Mainz 05 vor dem Gastspiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Augsburg. Offensiv-Allrounder Nicolai Müller, bereits sechsmal für die Rheinhessen erfolgreich, konnte zuletzt nur individuell trainieren. Abwehrspieler Bo Svensson muss trotz schmerzender Achillessehne ran. Tuchel: "Er wird beginnen und so lange spielen, bis es nicht mehr geht."
Die Gastgeber stehen bereits unter Druck, nur mit einem Sieg kann die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl Abstand von den Abstiegsplätzen halten. Für FCA-Torhüter Alex Manninger kommen die Mainzer als Gegner nach Niederlagen gegen Leverkusen, Wolfsburg und Schalke gerade recht: "Nun haben wir wieder einen Gegner, den wir schlagen können - und zu Hause auch schlagen müssen."