Beim 2:1-Sieg im letzten Derby war er noch einer der gefeierten Schalker Helden in der Arena. Am Samstag enttäuschte Julian Draxler auf ganzer Linie. Nach dem Abpfiff zeigte er Größe, in dem er seine Leistung selbstkritisch hinterfragte.
„Mir bleibt nichts anders übrig, als noch härter zu trainieren, um mich so aus meinem Tief zu befreien“, erklärte Draxler, der schon gegen Chelsea an seine Grenzen gestoßen war.
Für Horst Heldt sind derlei Leistungsschwankungen auch bei einem Klassekicker wie ihm normal. „Man darf nicht vergessen, dass Jule noch sehr jung ist und außerdem vor der Saison viel Wirbel um ihn war“, sagte der S04-Manager. „Alle erwarten jetzt von ihm immer Topleistungen, die hat er auch schon gezeigt, aber das war nun eines seiner schlechteren Spiele.“
Auf der für ihn ungewohnten Position rechts außen kam Draxler dabei fast besser klar, als später links, wo er kaum noch in Erscheinung trat. „An der Derbyniederlage werden wir zu knabbern haben, aber es ist gut, dass jetzt keine Englische Woche ansteht, um bis Berlin den Kopf wieder frei zu kriegen“, bemerkte Draxler nachher.
Samstagabend forderte er auf seiner Facebookseite die enttäuschten Fans sogar dazu auf, ihn fertig zu machen. "Haut ruhig drauf, habe es verdient", postete "Jule" und weiter: "Miese Leistung. Ab morgen im Training heißt es nur noch Vollgas, bis ich mich aus der Krise befreit habe."
Solch offene Selbstkritik ist wohltuend und beweist, dass Schalkes Jungstar längst nicht abgehoben ist, sondern erkannt hat, woran er noch arbeiten muss. Er weiß, dass schon im nächsten wichtigen Spiel am Samstag (15.30 Uhr) bei der Hertha von ihm eine andere Vorstellung gefordert wird.