An die Spieler habe er eine Entschuldigung gerichtet. "Ich habe bei der Mannschaft eine Selbstanzeige gemacht. Mich für mein Fehlverhalten entschuldigt. Wenn meine Spieler damit ein Problem haben, werde ich mit ihnen darüber sprechen. Bisher ist keiner zu mir gekommen", so der vor seiner Rückkehr nach Bielefeld in Südafrika tätige Fußballlehrer. Präsident Hans-Hermann Schwick, der als Rechtsanwalt auch das Mandat von Middendorp übernommen hat, sprach dem Trainer unterdessen das Vertrauen aus und denkt nicht an eine Ablösung. Leider könne er die Sache nicht rückgängig machen, so Middendorp. Die letzten Tage seien nicht einfach gewesen, "aber das habe ich mir selber zuzuschreiben". Er habe die vergangene Woche "unter Starkstrom gestanden", äußerte der Coach der abstiegsbedrohten Ostwestfalen, die am vergangenen Samstag einen 3:2-Erfolg beim VfL Wolfsburg gefeiert hatten: "Ich war nach dem Sieg total ausgepowert. Aber das ist keine Entschuldigung."
Der Arminia-Coach war in der Nacht zum Sonntag gegen 3.00 Uhr nach dem Sieg in Wolfsburg in seinem Auto im westfälischen Halle nach dem Hinweis eines Zeugen erwischt worden. Er hatte den Wagen halbseitig auf dem Gehweg abgestellt, der Motor lief nicht mehr. Middendorp wurde eine Blutprobe entnommen. Der erste durchgeführte Alkoholtest hatte nach Angaben der Polizei einen Wert festgestellt, der über der Marke der absoluten Fahruntüchtigkeit gelegen habe. Ab 1,1 Promille gilt der Fahrer eines Kraftfahrzeuges als absolut fahruntüchtig. Das Ergebnis der Blutprobe liegt derzeit noch nicht vor.
Da es sich um ein schwebendes Verfahren handele, wollte sich der Arminia-Trainer nicht detailliert äußern. Middendorp verwies allerdings auf eine von ihm an der Hotelbar abgezeichnete Quittung für vier Gläser Chardonnay: "Dann bin ich aufs Zimmer gegangen. Mehr weiß ich nicht mehr ..."