Schalkes Manager Horst Heldt hat Spekulationen zurückgewiesen, nach denen durch den spektakulären Transfercoup mit Kevin-Prince Boateng vom AC Mailand nun ein Verkauf von Julian Draxler wahrscheinlicher geworden ist. "Wieso sollten wir einen Spieler von solcher Qualität wie Kevin-Prince verpflichten und einen Spieler von solcher Qualität wie Julian abgeben. Das wäre doch schizophren", sagte Heldt. "Wir wollen schließlich dafür sorgen, dass wir konkurrenzfähig sind und bleiben."
Besorgte S04-Fans werden wohl trotzdem erst am Montag, 2. September, wenn um 18 Uhr die Wechselfrist für diesen Sommer endet und "Jule" nicht doch nach auf die letzte Minute von einem Multimillionen-Angebot erfasst wird, erleichtert durchatmen.
Für die Interessenten an dem 19-Jährigen würde eine Verpflichtung Draxlers so oder so teurer werden. Denn die im Vertrag des Schalker Jungstars festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von 45,5 Millionen Euro galt nur bis zum 30. Juni. Sollten europäische Topklubs, wie zum Beispiel der FC Chelsea, noch einmal ernsthaft für Draxler bieten wollen, müssten sie schon deutlich höhere Summen aufrufen.
Bis Montag dürfte sich das Schalker Spielerkarussell auf jeden Fall noch weiter drehen. Nachdem Teemu Pukki zu Celtic Glasgow gewechselt ist, gehören dem Kader von Trainer Jens Keller in Adam Szalai, dem derzeit verletzten Klaas-Jan Huntelaar sowie dem Langzeitpatienten Chinedu Obasi nominell nur drei Stürmer an.
Außerdem wurde der Weggang von Michel Bastos noch nicht positionsgleich aufgefangen. Erster Kandidat für die Besetzung der offensiven Außenbahn soll nach wie vor der Pole Waldemar Sobota von Slask Wroclaw (Breslau) sein. Eine Verpflichtung Valentin Stockers von Schalkes Champions-League-Gegner FC Basel dürfte allerdings an der zu hohen Ablöseforderung der Schweizer scheitern.
Auf dem Absprung steht zudem Tranquillo Barnetta, der mit Klubs aus Italien in Verbindung gebracht wird.