Nach der einstweiligen Verfügung durch Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen plant damit der zweite Erstligist, rechtliche Schritte gegen den umstrittenen Ticket-Händler einzulegen. Die Schalker teilten auf ihrer Internetseite mit, derzeit bereite man eine Schadenersatzklage gegen Viagogo vor, die in den kommenden Tagen eingereicht werde. Grund seien "entgangene Vermarktungserlöse". Weitere Details nannte der Verein nicht.
Die Königsblauen hatten am 1. Juli einen Vertrag mit dem Tickethändler abgeschlossen, nach Fanprotesten wegen der umstrittenden Geschäftspraktiken des Unternehmens diesen jedoch nur wenige Tage später wieder aufgekündigt. Viagogo habe trotz mehrfacher Aufforderungen von Beginn an vertragliche Regelungen nicht eingehalten, hatten die Schalker ihre Entscheidung begründet. Auch das Unternehmen selbst hatte sich nach der Kündigung des Sponsorenvertrages rechtliche Schritte vorbehalten.
Der Kontrakt hatte ursprünglich vorgesehen, dass die Schalker 3,6 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren dafür kassiert hätten, dass Viagogo pro Jahr 3000 Karten mit maximal 100-prozentigem Aufschlag weiterverkaufen darf und alle Ticketverkäufe "von Fan zu Fan" übernimmt.
Auch Niersbach hält Viagogo für "unserlös"
Der Ticket-Händler bekommt damit im deutschen Profifußball immer mehr Gegenwind zu spüren. Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen hatte vor zwei Wochen bereits beim Landgericht München I eine einstweilige Verfügung gegen Viagogo erwirkt und dem Unternehmen "gerichtlich untersagt, Tickets für Fußballspiele von Bayer 04 Leverkusen über die Online-Ticketbörse viagogo anzubieten, bevor für diese Spiele bei Bayer 04 Leverkusen oder von Bayer 04 autorisierten Dritten Tageskarten zum Verkauf angeboten werden".
Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte juristische Schritte in Erwägung gezogen. Es habe "schon Karten für das Länderspiel in Stuttgart gegen Chile im Jahr 2014 angeboten. Für diese Karten haben wir noch nicht mal Preise festgelegt. Diese Vorgehensweise halte ich für unseriös", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.