Beim mühsamen Schalker 2:0-Sieg im DFB-Pokal beim Oberligisten FC Nöttingen hatte sich Draxler kurz vor Schluss zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen. Nach ein paar Tritten von Nöttingens Timo Brenner in die Beine revanchierte sich der 19-Jährige mit einem Schubser an Marco Bilger und durfte von Glück reden, dass Schiedsrichter Christian Dietz mit einer Verwarnung beide Augen zudrückte.
Jens Keller nahm Draxler zwar umgehend vom Platz, wusch seinem Spielmacher aber noch ein paar Tage später den Kopf. "Julian weiß, dass das nicht optimal war. Wir hätten uns über Rot nicht beschweren können“, meinte der Schalker Chefcoach, um den von den Nöttinger Amateurkickern mehrfach hart attackierten Nationalspieler für die Zukunft zu warnen: „Julian muss damit besser umgehen, er wird auch in der Bundesliga viel Druck bekommen. Er muss da die Nerven behalten. Ich hoffe das war eine Lehre für ihn, mit so etwas professioneller umzugehen.“
Auch beim Start in die 51. Bundesligasaison mit dem Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den Hamburger SV werden wieder alle Augen auf Draxler gerichtet sein. So wie es aussieht, darf "Jule" dann wieder auf seiner Lieblingsposition im zentralen offensiven Mittelfeld auflaufen. Weil Jefferson Farfan nach auskurierter Grippe auf Rechtsaußen zurückkehr, rückt entweder Christian Clemens nach links oder Keller bietet in Adam Szalai neben Klaas-Jan Huntelaar eine zweite echte Spitze auf.
Der "Hunter" dürfte mit frischer Motivation in die Partie gehen. Schließlich ist der Knipser zum dritten Mal Vater geworden. Freundin Maddy brachte Töchterchen Pukk am Dienstagabend gesund zur Welt.