Bayer Leverkusen

Kießling verlängert bis 2017

Die Galionsfigur bleibt an Bord und hat ihr Treuebekenntnis zu Bayer Leverkusen mit der Unterschrift unter einen Rentenvertrag besiegelt. Am Freitag verlängerten Bundesliga-Torschützenkönig Stefan Kießling und Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen vorzeitig ihr Arbeitsverhältnis bis Juni 2017 und setzten damit zwei Wochen vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison ein deutliches Zeichen.

"Ich bin richtig froh. Bayer 04 ist mein Verein, hier fühle ich mich richtig wohl. Leverkusen ist zu meiner Heimat geworden, wo meine Frau und meine Kinder glücklich sind", sagte Kießling nach der Vertragsunterschrift und ergänzte mit Blick auf die Zukunft: "Das Umfeld ist auch sportlich perfekt für mich. Jetzt möchte ich meinen Beitrag leisten, dass Bayer auch in der Zukunft sehr erfolgreich abschneidet." Der ursprüngliche Kontrakt des Goalgetters lief bis 2015. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler hatte Kießling kürzlich schon für "unverkäuflich" erklärt und gemeinsam mit Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser die Gespräche mit dem sechsmaligen Nationalspieler über eine vorzeitige Vertragverlängerung aufgenommen und erfolgreich zu Ende geführt.

"Kießling ist mein Königstransfer"

Im Frühjahr hatte der Werksklub ein Angebot des AC Florenz für den ehemaligen Nürnberger abgelehnt, da Bayer nach André Schürrle nicht noch einen weiteren Führungsspieler abgeben wollte. Der 22 Jahre alte Nationalspieler war zum FC Chelsea gewechselt. Kießling bestritt für Leverkusen bislang 220 Bundesligapartien und erzielte dabei 98 Tore, wodurch er zweitbester Torschütze in der Historie des Bayer-Teams hinter Ulf Kirsten (181) ist.

"Stefan Kießling ist absoluter Leistungsträger, Leader und Gesicht von Bayer 04 Leverkusen geworden. Er ist sicherlich mein Königstransfer. Seine Entwicklung seit 2006 ist phänomenal. Ich hoffe, dass er seine Karriere dann auch bei uns beenden wird", sagte Bayer-Geschäftsführer Holzhäuser, der selbst im Herbst in Rente geht und nicht nur wegen der Personalie Kießling ein bestelltes Feld hinterlässt.

Auch Völler zeigte sich nach der Vertragsverlängerung erleichtert, zumal Kießling in der neuen Multi-Kulti-Mannschaft eine entscheidende Führungsrolle einnehmen soll. "Stefan hat sich überragend in den vergangenen Jahren entwickelt. Er ist extrem wertvoll für unsere Mannschaft und auch für das Umfeld und unsere Fans ein absolutes Vorbild. Er ist das Herz von Bayer", sagte Völler, der zuvor mit Holzhäuser bereits sieben neue Spieler präsentieren konnte: Den Australier Robbie Kruse, den Bosnier Emir Spahic, den Griechen Konstantinos Stafylidis, den Südkoreaner Heung-Min Son, den Italiener Giulio Donati, den Spanier Andrés Palop sowie den früheren deutschen Nationalspieler Roberto Hilbert.

Völler: "Es wird schwer für Löw, Stefan daheim zu lassen"

Kießling selbst will sich in der kommenden Saison auch nochmal bei der Nationalelf für die WM 2014 in Brasilien nachhaltig in Erinnerung bringen, nachdem ihm im Nationaltrikot bislang der Durchbruch noch nicht gelungen ist. Sein sechstes und bislang letztes Länderspiel absolvierte er am 10. Juli 2010 im Spiel um Platz 3 bei der WM in Südafrika. Seitdem herrscht Funkstille zwischen Kießling und Bundestrainer Joachim Löw, der eine Rückkehr Kießlings in die Nationalelf allerdings nie ausgeschlossen hat. "Wenn er eine ähnlich gute Saison wie die letzte spielt, wird es für Jogi Löw schwer, ihn daheim zu lassen", hatte Völler vor kurzem gesagt gesagt und "Kieß" damit zusätzlich motiviert.