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BVB: Mehr Variationen
Endlich wachgeküsst

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BVB: Sahins Aufschwung bietet wichtige Möglichkeiten
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Pünktlich zur Endphase der Saison, in der vor allem in der Champions League noch viel zu gewinnen ist, hat Nuri Sahin einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Dass die Mannschaft auf seine deutlichen Worten in dieser Weise reagieren würde, hatte Marcel Schmelzer wohl nicht erwartet, als er in der Vorwoche monierte, der BVB würde in den letzten Spielen zu häufig erst in der zweiten Halbzeit aufwachen. Beim am Ende überdeutlichen Erfolg gegen den SC Freiburg legte die Borussia ihre Lethargie nämlich auch lediglich fünf Minuten früher als bei der Niederlage auf Schalke ab, was aber ausreichte, um das Spiel noch vor der Pause in die gewünschte Spur zu bringen und am Ende ein 5:1 (3:1) zu bejubeln.

"Das hat mich nur angespornt"

Wachgeküsst wurden die Dortmunder dabei von Nuri Sahin. Ausgerechnet, aber ebenso: endlich. Denn auch der 24-Jährige selbst, der seit seiner Rückkehr noch nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen konnte, erlebte eine kleine Auferstehung. Wie im ersten Meisterjahr, als er das Dortmunder Spiel wie ein Dirigent leitete, schallten die langgezogenen „Nuuuri“-Rufe durch das Stadion. „Es war ein wichtiges Spiel für mich und ich bin überglücklich, dass ich meinen Teil zum Erfolg beitragen konnte“, befand der gebürtige Lüdenscheider. „Dass einige im Umfeld schon unruhig geworden sind, hat mich nur angespornt.“


Dass er trotz zweier eigener Treffer, einer Vorlage und einer ganzen Reihe wunderbarer Pässe nach wie vor Luft nach oben hat, weiß Sahin freilich, der darum bescheiden von einem „Entwicklungsschritt“ sprach. Die findigen Statistiker hatten derweil herausgefunden, dass beim BVB lediglich Jakub Blaszczykowski (70 Prozent) eine schwächere Passquote als Sahin (73 Prozent) vorzuweisen und der defensive Mittelfeldspieler insgesamt 19 Fehlpässe gespielt hatte. „Fehlpässe gehören zu meinem Spiel. Wenn ich nicht mit Risiko spiele, bin ich ein ganz normaler Spieler. Das will ich nicht sein“, erklärte er selbstbewusst und erhielt die Lizenz zum Fehlpass von ganz oben: „Nuri darf das“, stellte Jürgen Klopp klar.

Neue Variationsmöglichkeiten

Der Dortmunder Trainer wird mit Freude registriert haben, dass sein einstiger Musterschüler auf dem Weg zu alter Stärke ist. Schließlich eröffnet dies dem Coach neue Möglichkeiten, die für die Balance und Stabilität des Dortmunder Spiels so wichtige „Doppelsechs“ variabel zu besetzen. Das ist vor allem in Hinblick auf die weiterhin vorhandene Doppelbelastung mit dem Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Malaga, wo der Klub zu neuen Heldentaten ansetzen will, durchaus beruhigend. Immerhin könnte Klopp nun dem zuletzt unersetzlichen Ilkay Gündogan eine Pause gönnen. Der erweckte in den letzten Partien mitunter den Eindruck, überspielt zu sein.

Die deutsch-türkische Kombination vom Samstag ist indes wohl nicht das Modell der Zukunft. Zwar betonte Gündogan, dass die 90 gemeinsamen Minuten „uns sehr gut getan haben“, doch deutete er zugleich an, wo sich das Manko versteckt: „Wir sind beide nicht gerade die Defensivspieler schlechthin.“

Tatsächlich dauerte es eine Weile, bis sich Sahin und Gündogan so ausbalanciert hatten, dass sie ihre Stärken in der Spieleröffnung ausspielen konnten, ohne dabei in der Zentrale zu große Lücken entstehen zu lassen. Deshalb wird Klopp auch in Zukunft bevorzugt einen der beiden Kreativen mit einem Partner ausstatten, der seine Stärken eher in der Abwehrarbeit hat, sprich Sebastian Kehl oder Sven Bender, die am Samstag verletzt beziehungsweise erkrankt fehlten.

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