Der 72-Jährige leitet am Freitag die mündliche Verhandlung vor dem DFB-Bundesgericht, das darüber entscheidet, ob Robert Lewandowski nach seiner Roten Karte auch ein drittes Mal zuschauen muss – was nach den Erfahrungen der Vergangenheit als durchaus wahrscheinlich gilt.
Schieber blickt nach vorne
Dass Julian Schieber kräftig die Daumen drückt, dass das Urteil ein zweites Mal bestätigt wird, steht wohl nicht zu erwarten. Doch der ehemalige Stuttgarter wird sich darüber im Klaren sein, dass er nach seiner unglücklichen Gelb-Roten Karte im Heimspiel gegen Frankfurt, als er nur eine halbe Stunde als Lewandowski-Vertreter auf dem Feld stand, so schnell wohl keine zweite Chance bekommen wird, sich beim BVB zu beweisen. Die Enttäuschung von vor zwei Wochen hat er freilich schnell verarbeitet: „Natürlich ärgert es mich, aber was will man im Nachhinein machen?“, hatte er schon unmittelbar nach dem Spiel mit dem Blick nach vorne gefragt.
In seinem ersten Jahr in Dortmund fristet Schieber ein – nicht unerwartetes – Schattendasein hinter Lewandowski. Sollte der Pole den Klub verlassen und dafür namhafter Ersatz verpflichtet werden, droht ihm dieses Schicksal vielleicht dauerhaft. Wenn der BVB Geld in die Hand nimmt, um einen neuen Torjäger zu verpflichten, dann sicher nicht, um ihn auf die Bank zu setzen.
Der immer gleiche Vorwurf
Während Mitspieler und Trainer immer wieder auf die Qualitäten des 24-Jährigen hinweisen, zweifeln viele Fans und Experten daran, dass sich Schieber eines nahen oder fernen Tages in Dortmund zum Stammspieler entwickeln wird. Die häufigste Begründung: Der Linksfuß verfügt nicht über die nötige Technik bei der Ballannahme und Verarbeitung, um im BVB-System mit den offensiven Mittelfeldspielern zu funktionieren.
Umso wichtiger sind für ihn Einsätze über 90 Minuten, um seine Kritiker vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn er nicht von der Bank kommen muss, hat er mehr Zeit, sich in das Spiel hineinzufinden. Ob er die Gelegenheit dazu bekommt, wird sich am Freitag zeigen.