Als Mitch Langerak am Sonntagabend in den Katakomben der Leverkusener Arena stand, da wirkte der smarte Australier mit dem sympathischen Lächeln im jungenhaften Gesicht ein wenig so, als käme er gerade von einem gewonnen Surfwettbewerb. Und tatsächlich hatte der 24-Jährige zuvor mit den immer wieder auf sein Tor zu schwappenden (Angriffs-)Wellen der Rheinländer gekämpft und die meisten von ihnen gemeistert. Dass er den Ball in zwei Szenen passieren lassen musste, war ihm freilich nicht anzukreiden.
Steht er im Kasten, fallen vorne die Tore wie reife Früchte
Vielmehr konnten sich seine Vorderleute, die in den ersten 20 Minuten des zweiten Durchgangs keinen rechten Zugriff auf die wütend anrennende Bayer-Offensive fanden, bei ihm bedanken, dass er mit zwei tollen Paraden gegen Stefan Kießling und Sidney Sam einen noch früheren Anschlusstreffer verhinderte. Statt sich dafür selbst auf die Schulter zu klopfen, lobte Langerak aber lieber ganz unprätentiös die "ten boys in front of me", ohne die seine gute Leistung nicht möglich gewesen wäre.
Möglich gemacht hatte seinen Einsatz derweil ein Infekt bei Roman Weidenfeller, der die unumstrittene Nummer eins des Doublesiegers am Morgen aus dem Bett im Mannschaftshotel sofort in sein heimisches Bett fahren ließ. Dadurch bot sich für Langerak die Gelegenheit, sein Können als Torhüter zu zeigen und nebenbei noch dem Nimbus als Glücksbringer zu pflegen. Zum siebten Mal stand der 2010 zum BVB gekommene Schlussmann in einem Pflichtspiel auf dem Rasen, zum siebten Mal durfte er einen Sieg bejubeln. Und als wäre das noch nicht genug, gelangen den Schwarz-Gelben in diesen sieben Begegnungen satte 27 Treffer.