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Leverkusen - BVB 2:3
Dortmund verdrängt Bayer von Platz zwei

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3:2 im Spitzenspiel: BVB klettert in der Tabelle
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Borussia Dortmund hat in einem begeisternden Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen den zweiten Tabellenplatz erobert und die Leverkusener von eben diesem verdrängt.

Jürgen Klopp raufte sich die kurzen Haare, bis sie wüst zu Berge standen, seinen Mund riss er weit auf. In den letzten Minuten eines mitreißenden Spitzenspiels schrie, zeterte, fieberte der Trainer von Borussia Dortmund, er sprang auf, setzte sich wieder, stand auf. Um 19.22 Uhr war er erlöst. Klopp blies die Wangen auf: geschafft. Der BVB hat den zweiten Platz erobert, mit einem hinreißenden 3:2 (2:0) bei Bayer Leverkusen im wohl besten Spiel dieser Saison. "Wenn der Satz, dass ein 2:0 gefährlich ist, jemals wahr war, dann jetzt", sagte Klopp, der heilfroh war, dass seine Mannschaft den Vorsprung über die Zeit gerettet hatte.

Leverkusen: Leno - Carvajal, Wollscheid, Toprak, Boenisch - Reinartz (87. Milik) - Lars Bender, Rolfes (46. Sam) - Castro (79. Hegeler), Schürrle - Kießling. Dortmund: Langerak - Piszczek, Felipe Santana, Hummels, Schmelzer - Sven Bender, Gündogan (90.+3 Schieber) - Blaszczykowski (80. Großkreutz), Götze (90. Kehl), Reus - Lewandowski. Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach) Tore: 0:1 Reus (3.), 0:2 Blaszczykowski (9., Foulelfmeter), 1:2 Reinartz (58.), 2:2 Reinartz (62.), 2:3 Lewandowski (64.) Zuschauer: 30.210 (ausverkauft) Gelbe Karten: Leno, Carvajal (6), Boenisch (4), Toprak (5), Reinartz (6) - Langerak Besonderes Vorkommnis: Leno hält Foulelfmeter von Blaszczykowski (70.)

Denn das Spitzenduell wogte hin und her, Dortmund führte 2:0, Leverkusen beeindruckte mit einer Aufholjagd. Dann entschied ein Blackout des untröstlichen Philipp Wollscheid zugunsten von Borussia Dortmund: Ein missglückter Rückpass des Bayer-Abwehrspielers leitete das 3:2 des BVB ein.

"Wir haben uns geil zurückgekämpft und durch meinen Fehler verloren", sagte der Unglücksrabe, "das darf nicht sein, das ist richtig scheiße für die Mannschaft. Jeder hat gesehen, dass ich den Fehler gemacht habe." Bayers Nationalspieler André Schürrle erkannte das Hauptproblem seiner Elf: "Der Unterschied war, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Und der BVB eiskalt war." Nach drei Rückrundenspielen weist der Double-Gewinner die beeindruckende Bilanz von neun Punkten und 11:2 Toren auf. Ein echter "Bayern-Jäger" ist der BVB angesichts von zwölf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayern München und 14 verbleibenden Spielen aber derzeit nicht.

Marco Reus (3.) und Jakub Blaszczykowski (9., Foulelfmeter) hatten die zunächst etwas bessere zweier ganz starker Mannschaften in Führung gebracht. Bayer glich durch einen Doppelschlag von Stefan Reinartz (59./62.) aus. Dann wurde Lewandowski (64.) Nutznießer des Aussetzers von Wollscheid. Blaszczykowski scheiterte zudem mit einem weiteren Foulelfmeter an Leverkusens Torwart Bernd Leno (69.). Bayer kassierte die erste Heimniederlage in der Amtszeit des Trainer-Duos Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä.

Zum Zwillingsduell zwischen Lars und Sven Bender kam es bereits zum Anpfiff, da BVB-Coach Jürgen Klopp Sven erstmals seit dem 1. Dezember in seine Startelf berief. Dafür mussten die Borussen kurzfristig auf Stammtorhüter Roman Weidenfeller (Grippe) verzichten. Für ihn kam Mitchell Langerak zu seinem vierten Bundesliga-Spiel - der Australier holte seinen vierten Sieg.

Schon nach 54 Sekunden hätte der starke Langerak beinahe das erste Gegentor kassiert, doch Gonzalo Castro lupfte den Ball nach einem sehenswerten Pass von Simon Rolfes aus aussichtsreicher Position weit über das Tor. Besser machte es in einer vergleichbaren Situation Reus: Nach starkem Zuspiel von Lewandowski aus der Drehung hob er den Ball souverän über Leno ins Tor.

In einem intensiven und hochklassigen Spiel blieb zunächst Castro der Pechvogel, als er eine gute Konterchance zunichte machte. Im Gegenzug entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin nach einem Foul von Leno an Lewandowski zurecht auf Strafstoß. Blaszczykowski verwandelte, bei seinem zweiten Versuch scheiterte er später allerdings kläglich.


Beide Teams gönnten sich und den 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena keine Verschnaufpause. Bayer übernahm die eigentlich ungeliebte Rolle, das Spiel zu machen, und musste sich dabei nur den Vorwurf gefallen lassen, zu variantenarm und im Abschluss zu fahrlässig zu sein. Der BVB verteidigte entschlossen, auch Reus und Götze erfüllten fleißig Defensiv-Aufgaben und blieben dennoch stets gefährlich.

Nach dem Wechsel kam bei den Gastgebern der offensivere Sidney Sam für Kapitän Simon Rolfes, und Bayer erhöhte die Schlagzahl weiter. Zunächst scheiterte Sam 100 Sekunden nach seiner Einwechslung am starken Langerak. Dann fand auch Kießling im Australier seinen Meister, den Nachschuss von André Schürrle wehrte Mats Hummels mit dem Bauch auf der Linie ab. Nach knapp einer Stunde wurde Bayer belohnt, als Reinartz nach starker Einzelleistung von Kießling den Ball zum 1:2 über die Linie drückte. Danach verlor der BVB seine Souveränität.

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