Der Fußballprofi an sich ist manchmal schon eine ganz spezielle Spezies Mensch. Nach dem enttäuschenden 0:0 beim FC Augsburg übten sich Schalkes Kicker schon nach dem zweiten Rückrundenspieltag in ersten Durchhalteparolen.
Die spielerische Armut, mit der die Königsblauen über weite Strecken des Spiels gegen den Abstiegskandidaten agierten, wurde einfach bei Seite oder auf die schlechten Platzverhältnisse zurückgeführt. Stattdessen beschworen die Spieler das nackte Resultat. „Vielleicht ist dieser eine Punkt am Ende Gold wert“, befand Timo Hildebrand.
Der Keeper war im Augsburger Eisschrank der einzige Gewinner bei den Königsblauen. Und das nicht deshalb, weil er nach dem Spiel noch einen Tag länger im Süden Deutschlands bleiben durfte. Der 33-Jährige lieferte sein bisher bestes Spiel im S04-Dress ab und war der Garant dafür, dass Schalke nicht mit ganz langem Gesicht zurückflog. „Man muss sehen, aus welchen Prozessen wir kommen. In der Hinrunde haben wir zum Schluss gar nichts mehr geholt. Jetzt haben wir zumindest zwei Spiele hintereinander nicht verloren und vier Punkte eingefahren“, bat der Keeper um Geduld und einen langen Atem.
„Als ob ich vorher gar nichts gehalten hätte...“
Nach dem Torfestival gegen Hannover nun eine Nullnummer. Offenbar hat Jens Keller die richtige Balance zwischen Stärkung der Defensive und mutigem Offensivspiel noch nicht gefunden. Wenn Hildebrand diese Form beibehält, hat Schalkes neuer Trainer aber zumindest auf der Torwartposition ein Problem weniger. „Das hört sich ja so an, als hätte ich vorher gar nichts gehalten“, grinste „Hilde“ und gab zu: „Aber es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl, endlich mal wieder zu Null gespielt zu haben. Das war auch wichtig für mich. Ich weiß gar nicht, wann das zuletzt der Fall war.“
Nun sind seine Vorderleute gefordert, den schönen Worten aus Augsburg Taten folgen zu lassen.