Manager Horst Heldt hat bis zum Schließen des Transferfensters am kommenden Donnerstag, 31. Januar, noch Bewegung auf dem Schalker Markt angekündigt. Das Interesse des Vereins an Michel Bastos von Olympique Lyon ist verbürgt, auch wenn sich die beiden Klubs bisher noch nicht auf eine Ablösesumme für den 29-jährigen Brasilianer einigen konnten.
Falls es mit dem schussgewaltigen Linksfuß nicht klappen sollte, will sich Heldt anderweitig orientieren, auch eine weitere Neuverpflichtung nach dem von Dynamo Kiew ausgeliehenen Spielmacher Raffael soll aber auf jeden Fall der Schalker Offensive zugute kommen.
Trotz der vier Gegentore beim 5:4-Festival gegen Hannover ist eine Verstärkung der Defensive nicht angedacht. "Nein", sagt Heldt lapidar auf die Frage, ob sich die Prioritäten der S04-Verantwortlichen nach den Eindrücken beim Rückrundenstart geändert hätten.
Im Gegenteil: In Sergio Escudero (bis zum Saisonende an den FC Getafe ausgeliehen) wurde gerade ein weiterer Abwehrspieler abgegeben, statt auf das Sicherheitsrisiko in Person von Atsuto Uchida und Christian Fuchs zu reagieren. Beide Außenverteidiger haben nach vorne unbestritten ihre Qualitäten, sind aber auch für jede Menge Gegentreffer mitverantwortlich.
Trainer Jens Keller geht derweil die Diskussion um seinen "Hühnerhaufen" auf die Nerven. "Ich habe nach dem Spiel gegen Hannover nur etwas von den vier Gegentoren gelesen, aber nichts davon, dass wir fast eine Stunde so gut wie nichts hinten zugelassen haben und dann fast jeder Schuss von Hannover drin war – warum auch immer", ärgert sich der 42-Jährige.
Timo Hildebrand sei übrigens frei von jeder Schuld – obwohl Schalkes Nummer eins laut Statistik der schlechteste Keeper der Bundesliga ist. Von den 21 Schüssen, die in den letzten vier Meisterschaftsspielen auf sein Tor flogen, gingen 13 rein, eine dramatisch schlechte Abwehrquote von 61,9 Prozent Einschüssen. "Mir soll mal jemand zeigen, an welchem Gegentor Timo schuld gewesen sein soll", forderte Keller die Kritiker auf.
In Augsburg wird Hildebrand heute wieder im Tor stehen. Beim FCA geht es für Schalke auch darum, die miserable Serie von vier verlorenen Auswärtspartien in Folge zu beenden. Dafür soll unter anderem Klaas-Jan Huntelaar sorgen, der nach abgebrummter Gelb-Rot-Sperre von Beginn an stürmen wird – in einer Doppelspitze neben Ciprian Marica, der Kellers Vertrauen genießt.