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Hoffenheim - LEV 1:2
Babbel muss um seinen Job bangen

Hoffenheim: Leverkusen bringt Babbel in Not
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Markus Babbel hatte es eilig. Der Abpfiff nach der 1:2-Niederlage gegen Leverkusen war kaum verklungen, da machte sich der Hoffenheim-Trainer auf in die Kabine.

Die Fans nahmen den nächsten Misserfolg weitgehend teilnahmslos hin, im Stadion waren kaum Pfiffe zu hören. Dem 4. Offiziellen schüttelte Babbel noch die Hand - irgendwie lag ein Abschied in der Luft.

Nach der siebten Saisonniederlage ist Hoffenheim auf den Relegationsplatz abgerutscht, die Luft für Babbel wird nach dem 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga immer dünner. Die Frage nach der Sicherheit seines Arbeitsplatzes blockte Babbel anschließend ab. "Das kann ich nicht beantworten. Es ist doch klar, dass über den Trainer diskutiert wird. Man macht sich ja auch selbst Gedanken, ob man ein guter oder schlechter Trainer ist", sagte Babbel. Auf die Frage, ob Babbel am Mittwoch in Nürnberg noch auf der Bank sitzen werde, antwortete Manager Andreas Müller einsilbig: "Ja."

Hoffenheim: Casteels - Beck, Delpierre, Compper, Johnson (83. Usami) - Rudy, Salihovic - Firmino, Grifo (46. Schipplock) - Volland, Joselu (46. Derdiyok). Leverkusen: Leno - Carvajal, Wollscheid, Toprak, Hosogai - Reinartz - Lars Bender, Rolfes - Castro (68. Hegeler), Schürrle (81. Kohr) - Kießling. Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle) Tore: 0:1 Lars Bender (15.), 0:2 Carvajal (38.), 1:2 Johnson (59.) Zuschauer: 22.100 Gelbe Karten: Delpierre (2) - Toprak (4), Reinartz (4)

Die Bilanz der Hoffenheimer ist alarmierend. Nie hatten die Kraichgauer nach 13 Spielen so wenige Punkte wie derzeit (12) auf dem Konto, zudem stellen sie die schlechteste Defensive der Liga. Vor allem die Leistung in der ersten Hälfte machte wenig Mut. Durch eine blutleere Vorstellung lag Babbels Team zur Pause klar zurück, Nationalspieler Lars Bender (15.) und Daniel Carvajal (38.) hatten für Leverkusen getroffen. Müller wollte nach dem Spiel dennoch nicht über den Trainer sprechen. "Nicht er braucht die Punkte. Es geht zuerst um den Verein, danach geht es um die handelnden Personen. Wir wollen mit dem Trainer gemeinsam daran arbeiten, dass es besser wird", sagte Müller.

Besser wurde es phasenweise in der zweiten Hälfte, als Hoffenheim durch Fabian Johnson (59.) zum Anschluss kam. "Das ist keine tote Mannschaft", sagte Babbel daher, "die Mannschaft lebt, muss sich aber einfach öfter belohnen." Sonderlich überraschend kam die Niederlage gegen Leverkusen allerdings nicht: Hoffenheim holte in neun Ligaspielen erst einen Punkt gegen die Werkself, die weiter auf dem fünften Platz steht - aber nur einen Zähler hinter dem Zweiten Borussia Dortmund liegt.

Vor 22.100 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena sorgte kollektiver Tiefschlaf der Hoffenheimer Abwehr für Benders Treffer. Torwart Koen Casteels, der den kurzfristig verletzten Tim Wiese ersetzte, war machtlos. Babbels Team offenbarte auch im Anschluss die gewohnten Schwächen in der Defensive. Nach einem starken Doppelpass mit André Schürrle erhöhte Carvajal aus spitzem Winkel auf 2:0 für Bayer, es war das erste Bundesligator des Spaniers.

Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Babbel im früheren Leverkusener Eren Derdiyok und Sven Schipplock zwei neue Stürmer. Die Hoffenheimer erhöhten in der Folge den Druck und wurden nach einer knappen Stunde durch das dritte Saisontor Johnsons, dessen Schuss abgefälscht wurde, belohnt.

Schipplock (64./72.) und Derdiyok (89.) vergaben jedoch weitere Chancen. "Im Gefühl des sicheren Sieges haben wir da einen Gang zurückgeschlatet", sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler: "Dann haben die Hoffenheimer, die natürlich besser sind als ihr Tabellenplatz, mächtig gedrückt. Wenn Du dann so ein Spiel trotzdem gewinnst, kannst Du zufrieden sein." Auch Kapitän Simon Rolfes war nicht zufrieden mit der Leistung in der zweiten Halbzeit. "Mund abputzen und in die englische Woche starten", sagte Rolfes dennoch. Leverkusen tritt am Mittwoch bei Werder Bremen an.

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