An den Ausschreitungen an der Gaststätte Flora, bei denen unter anderem Dortmunds NPD-Kreisvorsitzender Matthias Wächter festgenommen wurde, sind die Ultras Gelsenkirchen nach eigenen Angaben nicht beteiligt gewesen. Nach ersten Erkenntnissen sind dort offenbar Schalker angegriffen worden, die Ultras Gelsenkirchen sollen aber eine andere Route gewählt haben.
Warum sie eine große Menge Pyrotechnik ins Stadion geschmuggelt und gezündet hatten, erklären die Ultras in ihrer Stellungnahme nicht. Durch die Präsentation eines vor drei Jahren gestohlenen Banners der Dortmunder Ultra-Gruppierungen Desperados und The Unity hatten sie die Stimmung zusätzlich angeheizt. Im Anschluss daran kam es zu einem Zusammenstoß Dortmunder Ultras und der Polizei unter der Südtribüne.
Die Polizei Dortmund wollte sich zu der Stellungnahme der Ultras Gelsenkirchen nicht äußern. Zu Veröffentlichungen im Internet nehme die Behörde grundsätzlich keine Stellung. Die Polizei sei jedoch jederzeit für Gespräche offen – "aber nicht mit Gewalttätern, die unseren Beamten Steine, Flaschen und andere Gegenstände an die Köpfe werfen", sagte eine Sprecherin.
Es ist eine verfahrene Situation, in der die Frage, wer denn nun recht habe, sicher nicht geklärt werden kann und auch keine Rolle mehr spielen wird. Denn nach den Vorfällen rund ums 141. Revierderby haben sich die Scharfrichter des Fußballs mit irrwitzgen Forderungen, wie etwa nach einem "Geisterderby", längst in Stellung gebracht. Auch die Forderung nach einem generellen Stehplatzverbot, wie sie der bekanntermaßen basisnahe Fanversteher FIFA-Boss Sepp Blatter in seiner unnachahmlichen Art in den Raum geworfen hat, dürfte mit jedem Gewaltexzess neue Nahrung bekommen.