Nach der verheerenden 1:2-Heimpleite gegen den SC Preußen Münster ist Christian Fiél, Trainer von Hertha BSC, vor einige Herausforderungen gestellt. Eine davon betrifft den extrem ausgedünnten Kader. Denn dem 44-Jährigen fehlten gleich zehn Akteure bei der Trainingseinheit am Dienstag (17. Dezember).
Schwere Voraussetzungen vor dem Auswärtsspiel bei Hannover 96. Hertha steht auf dem elften Rang, deutlich hinter den Aufstiegsrängen. Auf das Pokal-Aus gegen den 1. FC Köln folgten die bitteren Niederlagen gegen die SpVgg Greuther Fürth und den SC Preußen Münster - beides Gegner aus dem unteren Tabellendrittel.
Und jetzt kommen noch die zahlreichen Verletzten obendrauf. Besonders Ex-Schalker Fabian Reese wird vermisst, aber auch Michal Karbownik, Marten Winkler, Linus Gechter, Kevin Sessa, Florian Niederlechner, Luca Schuler, John Anthony Brooks und Bilal Hussein sowie der ehemalige Dortmunder Jeremy Dudziak komplettieren die gefühlt endlose Liste des Herthaner Lazaretts.
Neben zahlreichen jungen Talenten aus der eigenen Jugend wurde daher ein Spieler auf dem Berliner Trainingsplatz gesichtet, der eigentlich die Zweitvertretung von Hertha BSC anführen soll: Der 36-jährige Änis Ben-Hatira. Dem Tagesspiegel sagte er, das Training sei "wie früher" gewesen - ob der Routinier, der seit 2015 kein Spiel mehr für die Erste Mannschaft von Hertha BSC absolvierte, gegen Hannover 96 im Kader stehen wird, ist aber fraglich.
Ben-Hatira wurde bei Hertha BSC sowie dem Hamburger SV ausgebildet. Sogar der FC Bayern München hatte Interesse an einer Verpflichtung des damaligen Supertalents. Er entschied sich für Hamburg und gab dort sein Bundesliga-Debüt, doch konnte sich zunächst nicht richtig durchsetzen.
Daher wechselte er gleich zweimal auf Leihbasis zum damaligen Zweitligisten MSV Duisburg, um Erfahrung zu sammeln. In seiner ersten Leihe erzielte er im Jahr 2009 in 13 Einsätzen zwei Tore, bei seiner zweiten Zeit beim MSV in der Saison 2010/11 gelang ihm in 16 Zweitliga-Spielen ein Treffer. Anschließend schloss er sich wieder seinem Herzensklub Hertha BSC an.
Genau wie beim MSV liegt auch die beste Zeit Ben-Hatiras eher in der Vergangenheit: Statt Zweitliga-Fußball ist, sowohl bei Duisburg als auch beim 36-Jährigen, Regionalliga angesagt. Bei Hertha II absolvierte Ben-Hatira 13 Regionalliga-Spiele - vielleicht kommen jetzt aber wieder Zweitliga-Minuten dazu.