Es trug die Aufschrift „Solidarität mit dem NWDO“. Besagte Abkürzung steht für den in der vergangenen Woche aufgrund seiner rechtsextremen Ideologie verbotenen Nationalen Widerstand Dortmund. „Durch unsere neue, hochauflösende Kamera-Überwachungstechnik haben wir erstklassiges Videomaterial des Vorfalls“, betont Dr. Christian Hockenjos, BVB-Direktor Organisation: „Wir haben dieses Material sofort an die Polizei weitergeleitet und arbeiten Hand in Hand mit den Behörden.“
"Neue Videotechnik hat sich bewährt"
Auf dem Video ist ein Mann mit Sonnenbrille zu sehen, der ein gelbes T-Shirt mit der Aufschrift „Super 3“ trägt. Dieser Mann entrollt das Plakat und gibt es an umstehende BVB-Fans weiter, die auf dem Video ebenfalls zu sehen sind. Zurzeit geht der BVB davon aus, dass Letztere nicht wussten, was sie in der Hand halten.
Um zur Aufklärung beizutragen, fordert Borussia Dortmund eben diese Fans auf, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 0231/1327777 zu melden – und obendrein auch alle anderen Zuschauer, die sachdienliche Hinweise liefern können.
Polizeidirektor Andreas Wien erklärt: „Gleich beim ersten Einsatz hat sich die neue Videotechnik des BVB bestens bewährt. Die Technik sowie die gute Zusammenarbeit des BVB mit der Polizei hat dazu geführt, dass ein Tatverdächtiger schnell ermittelt werden konnte.“ Es handelt sich um einen 27-jährigen Dortmunder, der dem Staatsschutz als Rechtsextremist bekannt ist. Ein Mann, der in der Vergangenheit bereits mehrfach im Zusammenhang mit Fußballspielen aufgefallen war.
Watzke pocht auf "Null-Toleranz-Strategie"
„Borussia Dortmund verurteilt jegliche Form von Rechtsradikalismus und Rassismus in schärfster Form und wird gemeinsam mit der Polizei alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um gegen die Urheber dieser und ähnlicher Aktionen vorzugehen“, sagt Hans-Joachim Watzke und fügt hinzu: „Der BVB ist ein weltoffener, toleranter Verein, der sich durch vielfältige Aktionen seit Jahrzehnten für den Kampf gegen Rassismus stark macht und sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten wendet. Diese Werte sind für uns nicht verhandelbar, daher werden wir bei der Verfolgung von Zuwiderhandlungen eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen und diesen Sumpf trockenlegen.“
In der Zwischenzeit wurde bekannt, dass sich die Staatsanwaltschaft mit den Vorfällen befasst. "Wir prüfen den Fall", sagte am Dienstag Ina Holznagel, Pressesprecherin der Dortmunder Staatsanwaltschaft, dem Sport-Informations-Dienst: "Die Frage ist, ob ein solches Banner im Rahmen der Meinungsfreiheit rechtens ist oder eine strafbare Unterstützung eines verbotenen Vereins vorliegt. Das ist ein Grenzfall."