Den 13. August 1991 wird Jürgen Klopp wahrscheinlich sein Leben lang nicht vergessen. An einem Dienstagabend spielte der damals 24-Jährige mit dem FSV Mainz 05 im Erfurter Steigerwaldstadion. Es war der 4. Spieltag der Bundesliga Süd und Klopp gelang etwas, das im Profifußball nur wenige Spieler schaffen. Vier Treffer erzielte Klopp, an jeden einzigen erinnert er sich noch heute, verriet er in einem Interview im Vorfeld des Testspiels, das Borussia Dortmund am Mittwochabend bei Rot-Weiß Erfurt bestritt.
Dass ihm die Treffer von Julian Schieber, Erik Durm, Felipe Santana und Moritz Leitner, die am Ende zu einem 4:0 (1:0)-Erfolg führten, ein Leben lang im Gedächtnis bleiben werden, darf bezweifelt werden. Die Partie beim Drittligisten stellte vielmehr eine weitere Trainingseinheit dar, deren Aussagekraft eher bescheiden ist.
Klopp füllte seinen Kader, dem erneut neun Nationalspieler fehlen, erneut mit Akteuren der Reserve und der U19 auf. Gegen die Thüringer, die bereits am Samstag in die neue Spielzeit starten, war der BVB von Beginn am darum bemüht, das Geschehen zu kontrollieren und den Gegner zu beschäftigen. Nachdem Leonardo Bittencourt und Kerem Demirbay noch an Torhüter Andreas Sponsel gescheitert waren, erzielte Julian Schieber, der deutlich mehr Aktionen hatte als in den beiden vorangegangenen Testspielen, per Kopf die Führung (15.) und sein erstes Tor für den BVB.
Nach rund 40 Minuten war dann für Mustafa Amini Schluss. Der Australier bekam bei einem Zweikampf einen Schlag auf den Oberschenkel, humpelte zur Bank und wurde kurz danach ausgewechselt. Ob und wie lange der 19-Jährige möglicherweise pausieren muss, ist noch offen.
In der Halbzeit wechselten die Schwarz-Gelben komplett durch. Der Bundesligist blieb weiter die tonangebend Mannschaft, zeigte immer wieder gute Kombinationen und schraubte das Ergebnis durch die Treffer von Erik Durm (52.), Felipe Santana (73.) und Moritz Leitner (75.), der einen Foulelfmeter verwandelte, noch in eine standesgemäße Höhe.