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Prozessauftakt
Breno berichtet von zahlreichen Problemen

Brandstiftung: Breno war "ein bisschen traurig"
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Mit der Schilderung seiner privaten und sportlichen Probleme hat der Prozess um Breno begonnen, der sich wegen schwerer Brandstiftung verantworten muss.

Dem Brasilianer, dessen Vertrag beim FC Bayern ausläuft und der bereits ein unterschriftsreifes Angebot des italienischen Erstligisten Lazio Rom vorliegen hat, wird vorgeworfen, in der Nacht auf den 20. September 2011 in alkoholsiertem Zustand seine Mietvilla in Brand gesteckt zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen Breno (22) bis zu 15 Jahre Haft, das Mindeststrafmaß beträgt ein Jahr.

"Ein bisschen traurig"

Nach der Eröffnung durch die Vorsitzende Richterin Rosi Datzmann und der Verlesung der Anklage äußerte sich Breno, der in einem schwarzen Anzug an der Seite seines Anwalts Werner Leitner erschienen war, zu seinen persönlichen Verhältnissen. Er beantwortete dabei bereitwillig, ruhig und langsam alle Fragen. Zur moralischen Unterstützung hatte sich der Ex-Bayern-Profi Giovane Elber im Gericht eingefunden. Nach einer Unterbrechung wurde das Verfahren am Nachmittag mit der Vernehmung der ersten Zeugen fortgesetzt. Insgesamt zehn Verhandlungstage bis Mitte Juli sind angesetzt.

Breno schilderte unter anderem, wie er 2008 auf Vermittlung von Elber beim FC Bayern gelandet war. Dort sei er dann "ein bisschen traurig" gewesen, "weil die anderen spielten". Zudem habe er Verständigungsprobleme gehabt. 2010 wurde er nach Nürnberg ausgeliehen. "Das war ein lustigeres Leben. Ich habe dort alle Spiele gespielt", berichtete Breno. Nach einem Kreuzbandriss im März 2010 habe dann die Verletzungsmisere begonnen. Meniskusverletzung im Mai 2011, Training, Wasser im Knie, im Februar 2012 wurde er zum dritten Mal am Knie operiert. Nun sehe es allerdings so aus, als sei alles in Ordnung.

Elber kritisiert den FC Bayern

Auch privat habe es Probleme gegeben, berichtete Breno. So habe er sich aus visatechnischen Gründen entscheiden müssen, ob er sei Frau oder seine Eltern in Deutschland behalten wolle. Die Entscheidung fiel dabei für die Frau. "Das war schwierig für mich, weil ich sehr an meinen Eltern hänge", berichtete Breno. Zu der Tat machte er keine Angaben, sagte aber: "Ich denke, dass das Gericht in meinem Sinne handeln wird. Es wird das Beste für mich finden. Dann werden wir nach Möglichkeiten Ausschau halten."

Am Rande des Prozesses erneuerte Giovane Elber (39) seine Kritik am FC Bayern. Der Klub habe "andere Dinge im Kopf" und arbeite bei der Integration von jungen Spielern "sehr schlecht", betonte Elber und erwähnte auch den Fall Lukas Podolski, der in München nicht glücklich geworden war. Die Integration müsse der FCB verbessern, sagte der ehemalige Bayern-Angreifer, er sagte aber auch, dass es selbstverständlich nicht so sei, dass der FC Bayern gar nicht um Breno gekümmert habe.

Sollte Breno eine Gefängnisstrafe vermeiden können, liegt für ihn eine Fünfjahresvertrag von Lazio Rom bereit, der mit umgerechnet 1,5 Millionen Euro dotiert sein soll. Der 22-Jährige, der beim FC Bayern bereits verabschiedet wurde, zählt zu den Wunschkandidaten von Lazios Sportdirektor Igli Tare. Breno befindet sich einstweilen auf Kaution und unter Auflagen auf freiem Fuß.

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