"Nur weil wir 12.000 Bekloppte haben, darf es keine Bestrafung von 54 Millionen Fußballfans geben", sagte Werder Bremens Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer der Bild-Zeitung (Samstag-Ausgabe).
Auch Fischers Kollege Hans-Joachim Watzke vom deutschen Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund sowie Präsident Walter Seinsch vom FC Augsburg ("Wir verwahren uns gegen die dümmlichen Aussagen von Polizei-Gewerkschaftern und gegen die Kurzsichtigkeit von einigen Innenministern, die alles mit Verboten regeln wollen") sprachen sich wie zuvor auch Liga-Präsident Reinhard Rauball nachdrücklich gegen eine Abschaffung der Stehplätze in den Bundesliga-Arenen aus.
Niersbach sieht dringenden Handlungsbedarf
Friedrich hatte im Zusammenhang mit der Konferenz der Innenminister der Bundesländer reine Sitzplatzarenen als mögliche Reaktion auf die jüngsten Exzesse in deutschen Stadien genannt. Zuletzt war die Gewalt beim Bundesliga-Abstieg des 1. FC Köln, in der Zweitliga-Relegation in Karlsruhe und in der Bundesliga-Relegation in Düsseldorf eskaliert.
Präsident Wolfgang Niersbach vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) sieht denn auch dringenden Handlungsbedarf. "Die jüngsten Ausschreitungen machen auf traurige Weise deutlich, dass die bisherigen Konzepte und Maßnahmen alleine nicht ausreichen. Der Fußball wird deshalb seine Möglichkeiten im Kampf gegen Gewalt völlig ausschöpfen und vertraut auf die Konsequenz und Entschlossenheit der staatlichen Stellen", sagte Niersbach.