"Wenn die derzeitigen Maßnahmen nicht ausreichen, müssen - auch auf Kosten der Vereine - Nachbesserungen vorgenommen werden", sagte der für den Sport zuständige Bundesminister dem Sport-Informations-Dienst (SID).
"Fans haben es in der Hand"
Friedrich forderte von den 56 Klubs der ersten drei Ligen noch vor Ende der Sommerpause ein Handlungskonzept und will sämtliche Fan-Privilegien auf den Prüfstand stellen - auch die Stehplätze. "Als Fußballfan hoffe ich, dass es nicht so kommt, dass es in Deutschland wie in anderen Ländern bald nur noch Sitzplätze in den Stadien gibt", meinte der CSU-Politiker und appellierte an die Vernunft der Anhänger: "Entscheidend ist bei allem: Die Fans haben es selber in der Hand!"
Während für die Sicherheit in den Stadien die Verantwortung bei den Vereinen liege, sei der Bund für die Ordnung auf den Wegen zu den Stadien und auf den Bahnhöfen zuständig. Dennoch forderte Friedrich auch in diesem Punkt die Klubs zur Kooperation auf, etwa bei der Nutzung von Fanzügen: "Die Vereine werden nicht aus der Verantwortung gelassen."
Nach den Ausschreitungen beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC am 15. Mai (2:2) erwartet Friedrich, dass sich die Klubs der ersten drei Ligen im Umgang mit gewaltbereiten Fans auf eine "einheitliche Linie" festlegen. "Es geht nicht, dass einige Klubs ihren Ultras Privilegien gewähren, während die anderen schon massiv durchgreifen." Ein Dorn im Auge ist dem Minister das Abbrennen von bengalischen Feuern: "Dass Pyrotechnik nicht erlaubt ist, muss jeder Verein seinen Fans noch einmal klarmachen."