"Grundsätzlich ist nach den Übergriffen dieser Saison ein Punkt erreicht, an dem neue Wege gegen Gewalt im Umfeld von Fußballspielen gegangen werden müssen", teilten die Spitzenfunktionäre des deutschen Fußballs mit: "Die jüngsten Ausschreitungen zum Saisonende machen einmal mehr auf traurige Weise deutlich, dass die bisherigen Konzepte und Maßnahmen allein nicht mehr ausreichen."
"Nicht tolerierbar"
Der Deutsche Fußball-Bund und der Ligaverband würden "zusammen mit den Vereinen nicht zulassen, dass der Fußball von Randalierern und Gewalttätern als Bühne missbraucht wird. Der Fußball wird seine Möglichkeiten im Kampf gegen Gewalt ausschöpfen und vertraut auf die Kompetenz und Entschlossenheit der staatlichen Stellen." Nur im "Schulterschluss zwischen Fußball, Politik, Polizei, Justiz und der großen Mehrheit der wahren, friedlichen Fans" sei das Problem zu lösen: "Für Gewalt darf im Fußball kein Platz sein."
Szenen wie jene am Dienstagabend in Düsseldorf, wo beide Fanlager Bengalische Feuer zündeten und Tausende Fortuna-Anhänger noch vor Ablauf der Nachspielzeit den Platz stürmten, seien "nicht tolerierbar" und müssten "konsequent geahndet werden".
Verhaltenskodex soll entwickelt werden
In den vergangenen Monaten sei "in der eigens gegründeten Task Force Sicherheit mit Vertretern aus Vereinen, Verbänden, Justiz, Polizei und Fanstrukturen ein Katalog erarbeitet" worden, der vorgibt, an welchen Stellen in den Bereichen Prävention und Sanktion angesetzt werden könne.
DFB und Ligaverband werden nun noch vor der kommenden Saison eine Zusammenkunft aller Präsidenten von Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga einberufen, auf der das weitere Vorgehen besprochen werden soll. "Dabei wird es unter anderem darum gehen, einen Verhaltenskodex zu entwickeln, der den Umgang zwischen Vereinen und Fans beschreibt", teilten Niersbach und Rauball mit. Im Zusammenspiel mit Polizei und Justiz sollen effektivere Vorgehensweisen gegen Gewalttäter auf den Weg gebracht und abgestimmt werden.