Die Berliner verloren ihr richtungweisendes Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten SC Freiburg nach einer über weite Strecken desolaten Vorstellung und einer "One-Man-Show" von Roman Hubnik verdient mit 1:2 (0:1) und kamen dem erneuten Bundesligaabstieg einen weiteren Schritt näher.
Bei der fünften Niederlage unter Rehhagels Regie schlug sich Hertha wieder einmal selbst. Zunächst gerieten die Berliner durch ein Eigentor von Verteidiger Hubnik (7.) früh in Rückstand. Beim 0:2 in der 67. Minute patzte der Tscheche erneut, als er als letzter Mann den entscheidenden Zweikampf gegen Torschütze Sebastian Freis dilettantisch verlor. Kurioserweise brachte dann Hubnik die Hausherren mit seinem zweiten Saisontreffer (81.) noch einmal ins Spiel.
Für die seit nunmehr sieben Spielen ungeschlagenen Freiburger war der Triumph in der Hauptstadt ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt. Ihr Vorsprung auf Hertha beträgt vier Spieltage vor Saisonschluss beruhigende acht Punkte.
Nach dem frühen Rückstand vor etwa 45.778 Zuschauern im Olympiastadion wirkten die Gastgeber geschockt. Die Freiburger nutzten Herthas Verunsicherung geschickt aus und erspielten sich gute Tormöglichkeiten. Nur zehn Minuten nach dem 1:0 hatte Freiburgs Garra Dembélé nach einem schönen Doppelpass mit Sturmpartner Sebastian Freis das zweite Tor auf dem Fuß, doch sein Schuss streifte nur die Latte.
Unmittelbar nach dieser Chance machten die Hertha-Fans deutlich, was sie vom Auftritt ihres Teams bis dahin hielten: "Wir wollen euch kämpfen sehen!" Allerdings standen die Berliner auch in der Folgezeit neben sich, Torhüter Thomas Kraft rettete in der 30. Minute in höchster Not gegen Jonathan Schmid.
Bei den clever agierenden Gästen machte sich der Ausfall der etatmäßigen Mittelfeld-Zentrale (Julian Schuster/Nasenbeinbruch, Cedrick Makiadi/Gelbsperre) kaum bemerkbar. Berlin hatte erst in der 45. Minute durch einen Kopfball des Brasilianers Raffael seine erste und einzige Chance der ersten Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel ging Rehhagel mehr Risiko ein und brachte in Pierre-Michel Lasogga einen zweiten Stürmer ins Spiel. Diese Maßnahme zeigte aber nicht die erhoffte Wirkung. Herthas Spiel blieb weiterhin äußerst statisch, die gut gestaffelte SC-Abwehr geriet kaum in Bedrängnis. Zudem waren die Freiburger wie beim 2:0 gedanklich oftmals schneller. Hubnik, der sich in der Schlussphase noch eine Verletzung zuzog, nährte dann doch noch einmal die Hoffnungen der Hertha. Anschließend hatte Pierre-Michel Lassoga sogar noch die Möglichkeit zum Ausgleich.