Gerade einmal eine Woche hatte er nach seinem Außenbandanriss pausiert, hatte das Pokalspiel in Kiel verpasst, am Samstag aber tat er schon wieder das, was er am besten kann: Rennen, Grätschen, „Dazwischen-Klopfen“, wie er es nennt. Auf eines jedenfalls konnten sich die Leverkusener verlassen. Wagten sie sich dann doch einmal vor in die Hälfte des BVB, dann war „Manni“ da und bereitete den Bemühungen ein zumeist schmerzhaftes Ende.
Körperkontakt mit dem Zwillingsbruder
Zu spüren bekam das sogar sein Zwillingsbruder Lars. Mitte der ersten Halbzeit war das, als Sven ihn recht unsanft auf den Boden beförderte. „Es ging aber alles so schnell, ich habe gar nicht gemerkt, dass das mein Bruder war“, berichtete der Dortmunder später, der auch im vierten Aufeinandertreffen mit seinem Bruder ungeschlagen blieb.
Während Sven den neuerlichen Erfolg über seinen Bruder recht gelassen zur Kenntnis nahm, schien es Lars doch sehr zu ärgern. Nach dem Spiel jedenfalls stapfte er wortlos durch die Katakomben des Dortmunder Stadions und würdigte seinen Bruder, der nur wenige Meter weiter Rede und Antwort stand, keines Blickes.
"Ich hatte gar keine Schmerzen"
Der aber hatte ohnehin genug zu tun. Immer wieder musste er erklären, wie er die 90 Minuten hatte durchhalten können. „Ganz einfach“, antwortete er aber. „Ich hatte gar keine Schmerzen.“ Ein Tape-Verband stabilisierte das Fußgelenk, der Rest war pure Willenskraft: „Mitte der Woche hatte ich keine Probleme mehr und konnte also wieder auf den Platz.“
Um den Familienfrieden im Hause Bender musste übrigens am Ende doch nicht mehr gezittert werden. Denn nachdem auch Sven alle Fragen beantwortet hatte, da machten sich die Zwillinge Seit an Seit auf den Heimweg.