Am Donnerstagmorgen musste Horst Heldt zum Interview. Die DFL hatte ihren Partner Footpass zur Nachzertifizierung des Schalker Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) geschickt. Bei der letzten Prüfung der Agentur aus Belgien erhielten die Königsblauen keine guten Noten. "Das wollen wir dringend verbessern", betont Schalkes Manager.
Die DFL und DFB vergeben bis zu drei Sterne für die Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten. Wieviele Sterne Schalke bei der letzten Prüfung erhielt, mag Heldt nicht verraten, aber wenn es die Bestwertung gewesen wäre, hätte das der Verein sicher veröffentlicht.
Frühere Schalker Jugendspieler bei anderen Bundesligisten: Manuel Neuer (Bayern München) Ilkay Gündogan (Borussia Dortmund) Mike Hanke, Christofer Heimeroth (Borussia Mönchengladbach) Christian Pander, Sergio Pinto (beide Hannover 96) Sebastian Boenisch (Werder Bremen) Niko Bungert (Mainz 05) Mohamed Amsif (FC Augsburg)
Ein großer Minuspunkt auf Schalke ist die nicht zeitgemäße Infrastruktur auf dem Vereinsgelände, das keine Spielstätte für den Leistungsbereich von der U17 bis zur U23 bieten kann. Während die A- und B-Junioren ihre Heimspiele auf der Sportanlage der Gesamtschule Ückendorf im Süden Gelsenkirchens austragen, spielt die zweite Mannschaft in der Regionalliga in der Wanne-Eickeler Mondpalast-Arena.
Beide Plätze sind jeweils etwa zehn Kilometer vom Schalker Vereinsgelände entfernt, während die alt ehrwürdige wie traditionsreiche Glückauf-Kampfbahn im Herzen des Stadtteils Schalke von den S04-Nachwuchsteams nicht genutzt werden kann.
Auf die Endnote des Zertifikats wirken sich auch Kriterien wie die Anzahl der Fußballlehrer in der Nachwuchsleistungabteilung, die begleitende Betreuung der jugendlichen Kicker durch einen Sport-Psychologen, die Qualität der Trainingsplätze sowie die Ausstattung der Umkleideräume.
Nicht zuletzt spielt die klare Formulierung einer Vereinsphilosophie eine Rolle. Schalke hat seinem Nachwuchs gerade das Label "Knappenschmiede" verpasst, um seinem Anspruch, immer wieder kommende Bundesligaspieler in seinen Reihen auszubilden, gerechter werden zu können.