Der neue Trainer des Hauptstadt-Klubs setzt auf die Stärke des aktuellen Kaders und profiliert sich zunächst einmal als Sparfuchs. "Ich bin jetzt nicht der Trainer, der sagt, wir müssen in der Winterpause unbedingt drei neue Spieler holen", sagte Skibbe im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Ich werde mir in den nächsten Tagen im Trainingslager ein genaues Bild von der Mannschaft machen. Und wenn wir dann feststellen sollten, dass wir doch noch eine Verstärkung benötigen, können wir bis Ende Januar immer noch nachlegen", sagte Skibbe, der am Dienstag (10.00 Uhr) erstmals das Training beim Tabellenelften leiten wird.
Allerdings geht Skibbe ein hohes Risiko ein. Nach den zuletzt schwachen Auftritten der Abwehr war erwartet worden, dass der 46-Jährige auf zwei bis drei Neuzugänge bis zum Rückrundenstart bestehen würde. "Ich habe mir mehrere Partien der Hertha aus der Hinrunde auf DVD angeschaut. Die Mannschaft ist stark genug. Sie hat bis auf wenige Ausnahmen wie beim 0:4 gegen Bayern gut gestanden", sagte Skibbe, der mittlerweile wohl auch von Manager Michael Preetz auf die geringen Finanzmittel des Klubs hingewiesen wurde.
"Mit mir wäre die Eintracht nie im Leben abgestiegen"
Skibbe hatte in der Bundesliga zuletzt für Eintracht Frankfurt gearbeitet und wurde dort im März 2011 durch Christoph Daum ersetzt. Nun trat Skibbe gegen seinen Ex-Klub nach. "Mit mir wäre die Eintracht nie im Leben abgestiegen. Und ich bin mir sicher, dass die Entscheidungsträger im Klub heute anders handeln würden - und es zwar nicht öffentlich, aber vor sich selbst als Fehler eingestehen, mich nach einem Sieg gegen St. Pauli vor die Tür gesetzt zu haben", sagte Skibbe.
Skibbe hatte im März durch den Sieg gegen St. Pauli am 27. Spieltag den ersten Sieg in der Rückrunde geholt. Die Eintracht stand mit 31 Punkten auf Rang 14, am Ende stiegen die Hessen unter Daum mit 34 Zählern ab.