Noch hat "Papa" lieber einen Übersetzer bei sich, wenn er zum Interview gebeten wird. „Ich lerne fleißig Deutsch und habe auch einige deutsche Freunde, aber viele deutsche Freundinnen“, lacht der Grieche und verspricht, beim nächsten Gespräch keinen Dolmetscher mehr zu brauchen.
Kyriakos Papadopoulos, Sie müssen ein echter Glücksbringer sein, denn Sie haben noch kein Derby gegen Dortmund verloren. Hält die Serie am Samstag?
Das wünsche ich mir, natürlich wollen wir auch am Samstag gewinnen. Das Derby ist etwas besonderes, das merkt man in diesen Tagen. Die Fans sprechen uns darauf an und auch wir Spieler sind angespannter. Nach einem Derby willst du auf keinen Fall als Verlierer vom Platz gehen.
Wie würden Sie das Revierderby, das größte Nachbarschaftsduell in der Bundesliga, mit solchen in Ihrer Heimat vergleichen?
Das ist nicht vergleichbar mit Griechenland. Auch hier ist die Atmosphäre eine besondere, alle fiebern dem Spiel entgegen. Aber wenn Piräus gegen Panathinaikos oder Aris gegen PAOK Saloniki gegeneinander spielen, dann herrscht Ausnahmezustand.
Die BVB-Offensive ist stark besetzt. Vor welchem Spieler müssen Sie Angst haben?
Angst, ich? Vielleicht haben die Angst vor einem unserer Spieler, aber ich vor denen ganz bestimmt nicht!
Mit Joel Matip bilden Sie die jüngste Innenverteidigung der Liga. Können 80.000 Leute im Stadion einen 19-Jährigen und einen 20-Jährigen nicht beeindrucken?
Das ist eine schöne Kulisse, die uns besonders anspornt. Dass wir da hinten sehr jung sind, sehe ich nicht als Problem. Mit Joel klappt die Absprache sehr gut, wir haben zusammen noch kein Spiel verloren.
Sie scheinen zu Huub Stevens ein besonders gutes Verhältnis zu haben. Woher kommt das?
Er ist ein positiver Mensch und geht auf jeden einzelnen Spieler ein. Ich glaube, dass er mich als Spielertypen mag, er vertraut mir und gibt mir viel Wärme. Das Vertrauen versuche ich dann in jedem Spiel zurück zu geben.
Ist Schalke ein Titelkandidat, wenn das Derby gewonnen wird?
Nein, das sehe ich nicht so. Wenn wir so weiter machen wie bisher, können wir die gesamte Saison oben mitspielen, aber welcher Platz am Ende es sein wird, kann man jetzt noch nicht sagen. Samstag ist noch kein Finale für die Meisterschaft. Wer eine Woche später gegen einen vermeintlich kleineren Gegner verliert, hat dann auch nicht so viel vom Derbysieg. Die Bundesliga ist insgesamt immer für Überraschungen gut, vor der vergangenen Saison hat man auch nicht damit gerechnet, dass Dortmund Meister wird.