Jürgen Klopp, nur drei Tage nach dem 1:3 in der Champions League in Piräus hat Ihre Mannschaft eine imponierende Reaktion gezeigt. Wie erklären Sie sich die Vorstellung beim 5:0 gegen den 1. FC Köln?
Wir waren sehr unzufrieden mit uns und wollten eine Reaktion zeigen. Das hat die Mannschaft eindrucksvoll getan. Denn ihr Charakter ist außergewöhnlich, und ihre Selbstkritik ist außergewöhnlich. Wer ihren Charakter jemals infrage gestellt hat, der hat nicht alle Latten auf dem Zaun. Ich mag es zudem nicht, wenn eine Niederlage auch noch das nächste Spiel beeinflusst.
Wo sehen Sie die Gründe für den deutlichen Sieg?
Es waren zwei Gründe. Erstens: unser herausragendes Gegenpressing, und als Zweites hat uns unser schnelles Passspiel besser gemacht als der Gegner. Es waren fantastische Tore und großartig herausgespielte Tore. Es war schwer zu verteidigen, was wir heute gespielt haben. Wir wollten dem Gegner von Beginn an zeigen, dass es hier nichts zu holen gibt und Müdigkeit kein Thema ist.
Der BVB hat in der Bundesliga vier Siege in Folge gefeiert. Dazwischen lagen zwei deutliche Niederlagen in der Champions League. Wie ist das zu erklären?
Es ist klar, dass unser Aufwand nicht jedesmal belohnt wird. Wir haben Fehler gemacht, die in der Champions League, aber auch in der Bundesliga bestraft werden. Es war nicht alles so schlecht - bis auf die Ergebnisse natürlich. Es ist auch eine Herausforderung, mit solchen Niederlagen umzugehen. Eine solche Niederlage wie in Piräus macht die Jungs nicht zu schlechteren Menschen oder Fußballern.
Ist es vielleicht die Bürde des Meistertitels, die auf den Schultern der jungen Spieler lastet?
Sicherlich müssen wir uns nun mit den unterschiedlichsten Dingen auseinandersetzen. Zum Beispiel mit der allgemeinen Wahrnehmung als deutscher Meister. Dazu gehört auch der Drei-Tage-Rhythmus im Spielplan. Es geht derzeit Schlag auf Schlag: Analyse, Vorbereitung, Analyse, Vorbereitung. Zudem machen wir machen uns selbst einen immensen Druck.
Wie lautete Ihre Marschroute für die Saison?
Jede Mannschaft muss sich jede Saison neu entwickeln. Und wir sind auf dem Weg, uns zu finden. Um uns wiederum zu entwickeln, müssen wir unsere Art, Fußball zu spielen, auch durchziehen und weiterhin unsere Erfahrungen machen. Denn wir haben einen hohen Anspruch an uns.