Beim FC Schalke ist nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Torhüter Ralf Fährmann der Kampf um die neue Nummer eins voll entfacht.
Nachdem die Königsblauen am Freitag den zuletzt vereinslosen Timo Hildebrand bis zum Saisonende verpflichtet hatten, sagte der derzeitige Übergangskeeper Lars Unnerstall dem neuen Mann den Kampf an. "Ein neuer Torhüter muss erst einmal an mir vorbei. Ich bin so selbstbewusst, dass ich sage: Ich habe gespielt und werde weiter spielen. Ich will nicht wieder auf die Bank", sagte Unnerstall nach seinem internationalen Debüt beim lockeren Schalker 5:0-Sieg in der Europa League in Nikosia gegen den zyprischen Vertreter AEK Larnaka.
Fährmann hatte sich vor einer Woche im Schalker Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:2) einen Innenbandriss und Kreuzbandanriss im linken Knie zugezogen. Der Klub reagierte nun mit der Verpflichtung des Ex-Nationaltorwarts Hildebrand, der sich zuletzt beim Zweitligisten Eintracht Frankfurt fit gehalten hatte. "Ich bin super glücklich, dass ich diese Chance bekomme habe. Schließlich habe ich sehr lange gewartet und vorher einige Angebote ausgeschlagen", sagte der 32-Jährige nach seinem ersten Training bei den Königsblauen.
Hildebrand hat sein letztes Bundesligaspiel im April 2010 für die TSG Hoffenheim absolviert, ehe er zu Sporting Lissabon wechselte, in Portugal aber nie zum Einsatz kam. "Ich bin in einer sehr guten Verfassung, weil ich immer hart trainiert habe und mich nicht hängen gelassen habe. Was mir natürlich momentan fehlt, ist die Spielpraxis", sagte der gebürtige Wormser, der 2007 mit dem VfB Stuttgart die deutsche Meisterschaft vor dem in der Saison lange führenden FC Schalke geholt hatte.
Einen Anspruch auf den Posten im Tor der Gelsenkirchener erhebt Hildebrand nicht. "Ich komme hier bestimmt nicht hin und fordere, die Nummer Eins zu sein. Ich war lange Zeit raus und arbeite mich jetzt wieder rein. Meine Aufgabe ist es, jeden Tag im Training Gas zu geben und mich dem Trainer anzubieten. Wenn mir das gelingt, kommt alles Weitere von selbst", sagte Hildebrand.