Und der 31-Jährige zeigte sich schon damals angriffslustig. „Nach der Länderspielpause“, hatte er damals angekündigt, „will ich dem Trainer keine andere Wahl lassen, als mich wieder in den Kader zu nehmen.“
Was damals noch ausgesprochen forsch klang, machte „Owo“ nun tatsächlich wahr. Und wie! Nachdem Lukasz Piszczek die Dienstreise an die Weser hatte absagen musste, sprang der Ex-Nationalspieler ein und avancierte prompt zum Helden von Bremen. Ausgerechnet an alter Wirkungsstätte machte er mit seinem Treffer zum 2:0 alles klar. „Das war schon ganz nah dran an einem perfekten Abend“, sollte er später sagen. „Ich bin einfach nur froh, endlich wieder Bundesliga gespielt und der Mannschaft mit dem Tor geholfen zu haben.“
Angebahnt hatte sich das Comeback des Routiniers bereits am Donnerstag. Als Jürgen Klopp beim Trainingsspiel die Leibchen verteilte und sich Owomoyela in der ersten Elf wiederfand, da begann er jedenfalls zu ahnen, dass es tatsächlich etwas werden könnte mit seinem ersten Einsatz von Beginn an seit dem 25. September 2010. In St. Pauli hatte der BVB damals einen 3:1-Sieg eingefahren und sich auf den zweiten Tabellenplatz vorgeschoben. An die Deutsche Meisterschaft dachte zu diesem Zeitpunkt noch niemand nach - so lange ist das bereits her.
Gerade deswegen gab es wohl niemanden im Weserstadion, der „Owo“ diesen Treffer nicht gönnte. „Er hatte keine leichte Zeit und deshalb habe ich ihm schon auf dem Platz gesagt, dass ich ihm das Tor so sehr gönne“, verriet Sven Bender und Jürgen Klopp wollte sogar Tränen in Owomoyelas Augen erkannt haben. Und der Held des Abends? Der hatte nach einem echten Interview-Marathon nur noch einen Wunsch: „Jetzt freue ich mich einfach nur auf eine heiße Dusche.“