Die peruanische Presse feiert die Rückkehr der „fantastischen Vier“: Die Begeisterung um Schalkes Jefferson Farfan, Claudio Pizarro (Werder Bremen), Paolo Guerrero (Hamburger SV) und Juan Manuel Vargas (AC Florenz) kennt in Peru vor dem Auftakt zur südamerikanischen WM-Qualifikation keine Grenzen.
„Los 4 Fantasticos“ taufte die Tageszeitung „El Comercio“ das Auslandsquartett und selbst der frischgebackene Staatspräsident Ollanta Humala ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit den peruanischen Legionären zu trainieren und für die Fotografen zu posieren.
Für den Neuanfang im peruanischen Nationaldress ließ sich Farfan eigens einen optischen Leckerbissen seines Ausrüsters anfertigen: Der Schalker läuft in der Nacht zum Samstag gegen Paraguay erstmals mit der peruanischen Landesflagge auf seinen Fußballschuhen auf und folgt damit den Beispielen eines Lionel Messi, Cristiano Ronaldo, David Beckham oder Wayne Rooney. „Unser großes Ziel ist Brasilien 2014“, gibt Farfan den Startschuss zum Unternehmen WM-Qualifikation. „Wir haben es selbst in der Hand.“
Der jahrelange Frust der peruanischen Fans soll endlich ein Ende haben. Das blamable Abschneiden der Peruaner ohne ihre aus verbandsinternen Gründen gesperrten Auslandslegionäre bei den vergangenen Eliminatorias wollen Farfan und Co vergessen machen.
Perus WM-Chancen sind so gut wie nie
Dazu ist vor allem ein erfolgreicher Start in die WM-Qualifikationsrunde notwendig. Im „Estadio Nacional“ in Lima trifft Peru zunächst auf Paraguay (Freitag), das ohne den noch nicht wieder im Vollbesitz seine Kräfte befindlichen Dortmunder Lucas Barrios auflaufen wird. Vier Tage später kommt es zum Andenklassiker in Santiago gegen Gastgeber Chile.
Beides sind direkte Konkurrenten im Kampf um eines der 4,5 WM-Tickets im südamerikanischem WM-Qualifikationsmarathon. Die Chancen stehen für Peru so gut wie nie, denn mit Gastgeber Brasilien, die in den vergangenen Jahrzehnten auf einen der Qualifikationsplätze abonniert war, ist einer der Platzhirsche automatisch qualifiziert.
Für Farfan ist es die lang ersehnte Rückkehr ins peruanische Nationaltrikot. Die Querelen vergangener Tage wegen angeblicher Undiszipliniertheiten sind vergessen. Bereits bei der Copa America in Argentinien sollte er erstmals wieder bei einem Pflichtspiel seine Landesfarben überziehen, doch eine Verletzung stoppte das Comeback in letzter Sekunde.
Aber auch ohne ihn sandte Peru im argentinischen Winter ein neues Lebenszeichen und schaffte es dank eines überragenden Paolo Guerreo im Juli bis ins Halbfinale der Südamerikameisterschaft. Mit dem frischen Schwung im Rücken soll nun der Neuanfang gelingen.