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Trainersuche hat Zeit
S04 nach dem Rangnick-Schock

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S04 nach dem Rangnick-Schock: Trainersuche hat Zeit

Schalke 04 steht nach dem Rücktritt von Trainer Ralf Rangnick noch immer unter Schockzustand. Die Suche nach einem Nachfolger will man keinesfalls überstürzen.

Der überraschende Rücktritt von Trainer Ralf Rangnick hat den Fußball-Bundesligisten bis ins Mark getroffen. Und so lautet der Fahrplan in Gelsenkirchen: Gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) gewinnen, für Rangnick, und dann in Ruhe einen Nachfolger suchen.

Man suche schließlich die beste und nicht die schnellste Lösung, betont Klub-Chef Clemens Tönnies gebetsmühlenartig. Manager Horst Heldt erklärte nach der turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung wenige Stunden nach dem Rücktritt Rangnicks wegen eines Erschöpfungssyndroms: "Ralf Rangnick hat es nicht verdient, dass wir uns an diesem Tag schon zu irgendwelchen Kandidaten äußern."


Dass das übernächste Wochenende wegen der Länderspielpause spielfrei ist, verschaffe "ein bisschen Zeit", erklärt Heldt, der offenbar mit dem Gedanken spielt, Interimstrainer Seppo Eichkorn auch für das Spiel beim Hamburger SV die Verantwortung zu übergeben. Das Umfeld ist jedoch nicht so ruhig wie der Manager. Die Namen möglicher Kandidaten kommen im Stunden-Rhythmus an die Öffentlichkeit. Ausgeschlossen scheint nur, dass Eichkorn das Amt langfristig übernimmt, damit man auf Rangnicks Rückkehr warten kann. Es wird in jedem Fall ein neuer Trainer kommen. Die Frage ist nur: Wer und wann?

Die entscheidende Anschlussfrage: Sind die klammen Schalker bereit, für einen neuen Coach eine Ablösesumme zu bezahlen? Denn außer dem langjährigen Schalker Huub Stevens, der bisher Kontakte bestreitet und auch beim Hamburger SV im Gespräch ist, und Bernd Schuster stehen alle genannten Aspiranten unter Vertrag.

Die emotionalste und logischste Lösung wäre Büskens. Der 43-Jährige gehörte als Spieler, Co-, Amateur- und Interimstrainer 17 Jahre zum Klub und leistet beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth seit fast zwei Jahren hervorragende Arbeit als Chef. Büskens hat sich emanzipiert und stellte vor nicht einmal zwei Monaten in einem Interview mit dem Magazin 11Freunde klar, dass sich der Kreis "irgendwann schließen werde". Zudem wohnt seine Familie noch in Gelsenkirchen. In seinem bis Sommer laufenden Vertrag gibt es aber keine Ausstiegsklausel, der Bild-Zeitung sagte er: "Die Frage nach dem Trainer-Job auf Schalke stellt sich für mich nicht."

Der Vertrag von Hansi Flick, laut Bild-Zeitung der Top-Kandidat, läuft sogar bis 2014. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Assistent des Bundestrainers Joachim Löw rund neun Monate vor der EM in Polen und der Ukraine bei der Nationalelf von Bord gehen würde.

Auch Gross ein Kandidat

Einer von Heldts Kandidaten wäre sicher auch Christian Gross. Den heutigen Trainer des Schweizer Tabellenvierten Young Boys Bern holte der Manager einst schon zum VfB Stuttgart. Auch die langjährigen Bundesliga-Profis Franco Foda (Sturm Graz) und Thorsten Fink (FC Basel), mit ihren Vereinen Meister in Österreich und der Schweiz, sollen auf der Schalker "Fahndungsliste" stehen.

Heldt versichert indes, man werde "keinen Schnellschuss" machen und fühlt sich in einer komfortablen Situation: "Schalke ist ein sehr attraktiver Verein, daher bin ich mir sicher, dass wir eine Lösung finden werden."

Sieg mit Rangnicks Handschrift

Die Mannschaft will den Fans, dem potenziellen Nachfolger, vor allem aber dem erkrankten Rangnick ihren Charakter beweisen. "Wir wollen gegen Freiburg gewinnen, und der Sieg soll zeigen, dass er die Handschrift von Ralf Rangnick trägt", sagt Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder.

Gespannt sein darf man, wie die Schalker Fans reagieren. Eine Woche nach der Rückkehr der neuen Reizfigur Manuel Neuer könnte es in der Arena wieder höchst emotional zugehen. Denn Rangnick war bei den Fans beliebt, sie hatten ihn 2005 unter völlig anderen Voraussetzungen schon einmal für einen Abschied gefeiert. Nachdem er seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hatte, absolvierte der Coach nach dem Spiel gegen Mainz (1:0) eine Ehrenrunde - und wurde prompt gefeuert.

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