Einen Tag nach seinem 28. Geburtstag erzielte der zuletzt scharf kritisierte Niederländer beim 5:1 (1:1)-Sieg der Schalker gegen den 1. FC Köln die ersten beiden sowie den letzten Treffer des Pokalsiegers. Er leitete damit den ersten Erfolg der Königsblauen nach zuvor saisonübergreifend fünf Liga-Pleiten in Folge ein. Der vor allem nach der Pause erschreckend schwache FC kassierte im zweiten Spiel die zweite Niederlage und ist zunächst Tabellenletzter.
Lukas Podolski hatte drei Tage nach seiner mäßigen Leistung im Länderspiel gegen Brasilien die Gäste in der zwölften Minute in Führung gebracht. Den Ausgleich erzielte Huntelaar (42.) mit einem umstrittenen Handelfmeter. Der schwache Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) hatte bei Kevin McKenna ein absichtliches Handspiel gesehen, nachdem der für den am Knie verletzten Christoph Metzelder eingewechselte Grieche Kyriakos Papadopoulos den Kölner angeköpft hatte. Nur eine Minute nach Huntelaars zweitem Tor (47.) sorgte Lewis Holtby für die Vorentscheidung - beide Treffer bereitete Neuzugang Marco Höger auf der rechten Seite mustergültig vor. Raúl (59.) erzielte das 4:1 mit einem sehenswerten Lupfer, Huntelaar krönte seine starke Leistung in der 84. Minute mit seinem dritten Treffer.
Beide Klubs waren mit einer 0:3-Niederlage in die Saison gestartet - Köln gegen den VfL Wolfsburg, Schalke beim VfB Stuttgart - und bemühten sich von Beginn an um mehr Ordnung als am ersten Spieltag. Auf den Tag genau zehn Jahre nach der Eröffnung der Schalker Arena bestimmten die Gastgeber vor 61.000 Zuschauern das Geschehen gegen die Kölner, die mit zwei dicht gestaffelten Viererketten den Königsblauen das Leben zunächst schwer machten. Beim ersten Gegenstoß nutzte der FC einen Ballverlust von Christian Fuchs im Mittelfeld, und nach einem Zuspiel von Mato Jajalo passte Slawomir Peszko quer zu Podolski, der den Ball nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte.
Danach blieb der Pokalsieger zwar dominierend, agierte aber zu ideenlos und kam kaum zu Chancen. Die Gäste setzten auf Konter und hätten durch Peszko (29.) beinahe sogar das 2:0 erzielt. Raúl hatte auf der Gegenseite zwei Minuten später die erste Schalker Möglichkeit, der Superstar konnte einen langen Ball von Fuchs frei vor dem Tor jedoch nicht kontrollieren.
Kölns neuer Trainer Ståle Solbakken musste auf den gesperrten Angreifer Milivoje Novakovic und den erkrankten Kevin Pezzoni sowie auf den weiterhin verletzten Ex-Kapitän Youssef Mohamad verzichten. Für Pezzoni spielte Kevin McKenna in der Innenverteidigung, für Novakovic rückte Jajalo in die Spitze - Maßnahmen, die keinen positiven Effekt hatten. Schalkes Coach Ralf Rangnick veränderte seine Startelf im Vergleich zum Spiel in Stuttgart auf drei Positionen: Für Papadopoulos spielte zunächst Metzelder in der Innenverteidigung, Julian Draxler kam für Jermaine Jones und Jan Moravek für Alexander Baumjohann.
Nach dem Schalker Blitzstart in die zweite Halbzeit hatte Köln nichts mehr entgegenzusetzen. Harmlos und ohne strukturiertes Angriffsspiel ergab sich der FC in sein Schicksal - und wurde auch in der Defensive immer schwächer.
Beste Schalker waren der dreifache Torschütze Huntelaar und Höger. Bei den Kölnern konnte kein Spieler überzeugen. Das Spiel hatte mit etwa zehnminütiger Verspätung begonnen, weil eine Autobahn-Großbaustelle für ein Verkehrschaos rund um die Arena gesorgt hatte.