Selbst, dass der geplante Canyoning-Vormittag inklusive Team-Building aufgrund der schweren Regenfälle am Mittwoch kurzerhand abgesagt wurde, konnte die Stimmung nicht trüben. Schließlich verzichtete Jürgen Klopp darauf, seine Schützlinge auf den Trainingsplatz zu bitten. Auf dem Programm stand stattdessen aktive Erholung inklusive Tischtennis-Turnier.
Über den Ausgang dieses Wettbewerbs wurde bis zum späten Mittwoch-Nachmittag nichts bekannt, an der Harmonie im Trainingslager allerdings dürfte auch dieser nichts geändert haben. Tag für Tag beschwören Verantwortliche wie Spieler den Zusammenhalt, die Kameradschaft und das ungewöhnlich hohe Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Teams.
Allerdings könnte dieses in absehbarer Zeit auf eine harte Probe gestellt werden. Denn je näher der Saisonstart rückt, desto spürbarer wird der Konkurrenzkampf im Team, der am Ende mehr Verlierer als Gewinner zurücklassen wird. Vor allem im Mittelfeld, wo Sven Bender, Mario Götze und Shinji Kagawa nach derzeitigem Stand gesetzt sein dürften und wo sich so nicht weniger als neun Profis (Kehl, Kringe, da Silva, Gündogan, Bakalorz, Perisic, Leitner, Großkreutz, Blaszczykowski) um einen von nur zwei freien Plätzen bewerben. Und sollte Lucas Barrios seinen Stammplatz im Sturm behaupten, würden auch Robert Lewandowski, Mohamed Zidan und Damien Le Tallec in diesen Kampf eingreifen.
Darüber hinaus könnte sich auch noch ein zweiter Brandherd in den kommenden Wochen auftun. Denn noch hat sich Jürgen Klopp nicht festgelegt, wer den BVB künftig als Kapitän auf das Spielfeld führen wird. Bislang bekleidete bekanntlich Sebastian Kehl dieses Amt, als es darum ging, die Meisterschale im Empfang zu nehmen, da musste er jedoch Roman Weidenfeller den Vortritt lassen, der Kehl während dessen Leidenszeit würdig als Spielführer vertreten hatte. Zwar ließ der Torhüter nun verlauten, er gehe davon aus, dass Kehl Kapitän bleibe und dieser sagte, „mit mir hat noch keiner gesprochen“, doch sollte Kehl bis zum Saisonauftakt keinen Platz in der ersten Elf ergattern, dann dürfte Jürgen Klopp zumindest ernsthaft ins Grübeln kommen.