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28-Millionen-Angebot?
Neuer-Wechsel plötzlich äußerst fraglich

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Schalke: Neuer-Wechsel plötzlich äußerst fraglich

Der Wechsel von Manuel Neuer vom zu den Bayern scheint plötzlich wieder ausgesprochen fraglich. Tönnies will den Schlussmann um fast jeden Preis halten.

Eine Watsch'n als Omen? Manuel Neuer wandelt durch die Ohrfeige eines Fans bei der Pokalfeier von Bundesligist Schalke 04 beinahe schon auf Franz Beckenbauers Spuren. Ob der deutsche Fußball-Nationaltorwart jedoch wie einst der "Kaiser", der 1958 wegen der Attacke eines Nachwuchsspielers von 1860 München nicht zu seinen favorisierten "Löwen" wechselte und stattdessen beim Erzrivalen Bayern München anheuerte, wie geplant den Weg zum Rekordmeister findet, erscheint durch neue Pläne von Schalkes Aufsichtsrats-Boss Clemens Tönnies zumindest für die kommende Saison auf einmal wieder fraglich.


Für den Fleischfabrikanten geht es dabei vor der bevorstehenden Entscheidung seines Gremiums buchstäblich um die Wurst - und angeblich um ein neues 28-Millionen-Angebot für das königsblaue Idol Neuer. "Ich lasse einen Manuel Neuer nicht so einfach gehen. Er ist für mich wie ein Sohn. Ich bin strikt gegen diesen Transfer. Ich will Manuel den Bayern noch aus dem Rachen reißen", sagte Tönnies in der Bild"-Zeitung nach der Siegesparty und einem nächtlichen Zwiegespräch mit seinem Kapitän offenbar nicht nur aus einer Champagner-Laune heraus.

Denn auch Trainer Ralf Rangnick dämpfte bei der Feier mit den Fans Münchens Hoffnungen auf einen sofortigen Wechsel des Schlussmannes an die Isar: "Er hat noch ein Jahr Vertrag bei Schalke 04. Daher gehe ich davon aus, dass er auch nächstes Jahr unser Torwart sein wird", sagte der Coach dem Reviersport.

Bis zu einer Entscheidung könnte es allerdings noch einige Tage dauern: Der Schalker Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Clemens Tönnies, der dem Verkauf des Schlussmanns zustimmen muss, kommt erst am kommenden Montag zusammen. Allerdings scheint auch ein Treffen in kleinerem Kreis noch in dieser Woche möglich. Dann wird die Frage lauten, ob Schalke sich angesichts seiner hohen Verbindlichkeiten einen Verzicht auf die Millionen-Ablöse tatsächlich leisten kann oder vielleicht auch nur leisten will.

Mithilfe von Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin verfolgen Schalkes Macher offenbar einen ehrgeizigen Plan. Ausgestattet mit der Aussicht auf einen schon perfekten 80-Millionen-Deal mit ihrem von Putin kontrollierten Hauptsponsor (Gazprom), Rückgriffsmöglichkeiten auf Teile der über 50 Champions-League-Millionen aus der laufenden Saison und zusätzliche Spielräume durch angestrebte Einsparungen bei Spieler-Gehältern von 16 Millionen Euro wollen die Knappen Neuer quasi in letzter Sekunde noch zu einem Sinneswandel bewegen.

"Wir haben noch die eine oder andere Überlegung, und es kann gut sein, dass er dann noch ein Jahr bleibt", sagte Tönnies denn auch schon unmittelbar nach dem Pokalfinale.


28 Millionen Euro soll Tönnies dem 25-Jährigen schon für einen neuen Vierjahres-Vertrag geboten haben. Womöglich sollen außerdem über den "Wohlfühl-Faktor" hinaus Rangnicks neue Konzepte und damit auch neue Perspektiven für Neuer einen Wechsel zum Branchenführer München überflüssig erscheinen lassen.

Neuer selbst, der zumindest noch bei seiner tränenreichen Abschiedsankündigung aus seinem Herzen keine Mördergrube machte, hält sich offiziell aus allen Spekulationen über seine Zukunft heraus. "Ich werde auf meinen Verein keinen Druck ausüben", schrieb der Schlussmann am Montag in einer kicker-Kolumne.

Auf eine Ablöse von 18 Millionen Euro plus erfolgsabhängige Boni von bis zu sieben Millionen Euro - eine Rekordsumme für einen deutschen Schlussmann - sollen sich die Vorstände beider Klubs schon vor dem Pokalfinale geeinigt haben.

Doch trotz des Angebotes, das laut Schalkes Sportdirektor Horst Heldt "nicht mehr nachverhandelt wird", war Neuer nach dem Abpfiff des Endspiels in Berlin aufgrund der unerwarteten Kampfeslust von Tönnies so schlau wie vorher gewesen: "Ich kann nicht sagen, wann etwas vermeldet wird, weil ich nicht in der Position bin. Ich habe keine Informationen, ich warte auch darauf."

Die Bayern hielten sich zu Wochenbeginn zur Personalie Neuer, deren erfolgreichen Abschluss die Münchner vor Berlin noch voller Zuversicht entgegengeblickt hatten, weitgehend bedeckt. Einzig Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bezeichnete die Verzögerung der allseits erwarteten Vollzugsmeldung nach dem Pokalfinale in bekannt nonchalanter Manier als reines Theater-Donner: "Irgendwann kommt schon die Erleuchtung."

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