Weil aber gleichzeitig Bayer Leverkusen nicht beim SC Freiburg verlor, beenden die Münchner die Saison auf Rang drei. Sie erreichten damit wenigstens ihr zwischenzeitlich ausgerufenes Minimalziel. Unter dem bisherigen Bayer- und künftigen Bayern-Trainer Jupp Heynckes müssen sie sich aber nun im August in zwei Qualifikationsspielen erst noch durch die Hintertür den Eintritt in die Königsklasse verschaffen.
Im Fernduell mit Leverkusen gerieten die Münchner nach einer schwungvollen Anfangsphase und einer kläglich vergebenen Großchance von Miroslav Klose durch den zweiten Saisontreffer von Shinji Okazaki früh in Rückstand (24.). Mario Gomez glich vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena mit seinem 28. Saisontreffer aus (37.) - er ist damit zum ersten Mal Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga. Der gute Bastian Schweinsteiger erzielte in einer eher langweiligen zweiten Halbzeit nach einer Flanke des eingewechselten Toni Kroos per Kopf den Siegtreffer (71.).
Die Situation für den FC Bayern erinnerte an den 34. Spieltag vor zwei Jahren: Auch damals kämpfte der Rekordmeister noch um Rang zwei, auch damals ging es gegen den VfB Stuttgart - allerdings waren die Schwaben im "Endspiel" um die Qualifikation zur Champions League auch der direkte Konkurrent. Der FC Bayern hatte sein Schicksal diesmal also nicht mehr selbst in der Hand.
Um noch eine Chance auf Rang zwei zu haben, musste der FC Bayern unabhängig vom Resultat der Leverkusener in Freiburg unbedingt gewinnen - und der notwendige Siegeswille war zunächst deutlich erkennbar. Die starken Arjen Robben (7.) und Klose (8., 10. und eben 12.) besaßen ausreichend Gelegenheiten zur Führung, von hinten kurbelte Schweinsteiger das Münchner Spiel an.
Der sehr engagierte Klose, als Ersatz für den gesperrten Franck Ribery auf der "Zehner"-Position aufgeboten, hätte die Münchner in der 12. Minute allerdings in Führung bringen müssen: Nach brillanter Vorarbeit von Robben lenkte er dessen Querpass unbedrängt aus nicht einmal zwei Metern über die Latte des leeren Stuttgarter Tores. Die Szene war eine Kopie der vergebenen "Hundertprozentigen" von Gomez bei der EM-Endrunde 2008 im Gruppenspiel gegen Österreich.
Nach einer Viertelstunde ließ der anfängliche Elan der Münchner zunächst nach, prompt wurden sie für ihre Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung bestraft. Der unbelastet aufspielende VfB, bei Kontern ohnehin sehr gefährlich, ging durch Okazaki in Führung - er grätschte in eine Hereingabe von Martin Harnik von der rechten Seite (24.). Der Schwung der Münchner war danach weg, ihr Spiel nach vorne wurde statischer. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel fiel daher der Ausgleich. Gomez profitierte dabei von der erneut fantastischen Vorarbeit von Robben (37.).
Nachdem die Münchner in der Pause wohl von der Führung der Leverkusener in Freiburg erfahren hatten, verflachte das Spiel zusehends. Der FC Bayern mühte sich, die letzte Entschlossenheit aber fehlte. Auch die Stuttgarter, die sich am vergangenen Spieltag vorzeitig den Klassenverbleib gesichert hatten, ließen es eher gemächlich angehen und konzentrierten sich auf die Verteidgigung des eigenen Tores - was ihnen bei Schweinsteigers Treffer allerdings gründlich misslang. Außerdem hatten die Gäste bei einem Lattentreffer von Gomez (80.) Glück.