Dabei bedauerte der 59-Jährige die vorzeitige Trennung und kündigte ein "Sabbatjahr" an. Zudem ist er über seinen vorzeitigen Abschied beim deutschen Fußball-Rekordmeister zum Saisonende "traurig". Die Entscheidung, aufgrund der "unterschiedlichen Auffassung über die strategische Ausrichtung des Klubs", getrennte Wege zu gehen, trage der Niederländer jedoch voll mit.
"Ich bin damit einverstanden, was in der Pressemitteilung steht. Der Vorstand und ich waren uns nach einem gemeinsamen Gespräch einig, dass es besser ist, dass ich weggehe", sagte van Gaal am Freitag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Entscheidung am vergangenen Montag.
"Ich liebe die Fans und die Fans lieben mich"
Dann machte der 59-jährige Niederländer dem Rekordmeister noch ein Liebesgeständnis: "Ich bin zu Bayern München gekommen, weil es eine Spitzenmannschaft ist. Ich liebe die Kultur, und ich passe in die Kultur. Ich liebe die Fans und die Fans lieben mich. Deshalb bin ich traurig, dass ich meine Arbeit nicht weiterführen kann."
"Nach Bayern folgt Sabbatjahr
Auf die Frage, was nach dem Kapitel Bayern München auf ihn zukomme, kündigte van Gaal ein "Sabbatjahr" an. Er möchte sich ein Jahr frei nehmen und dann entscheiden, wie es weitergehe. Zudem habe er immer gesagt, dass nach dem FC Bayern nur noch ein Engagement als Nationaltrainer für ihn infrage komme. Seit Montag habe jedoch "leider noch niemand angerufen". Eine weitere Tätigkeit in der Bundesliga wollte der Niederländer auf Nachfrage dann aber doch nicht gänzlich ausschließen: "Das weiß ich auch nicht."
An einen Rücktritt hat van Gaal zu keinem Zeitpunkt gedacht: "Nein, denn mein Verhältnis zu den Spielern war und ist intakt. Die Reaktion der Spieler in dieser Woche war großartig." Erst wenn er merke, dass seine Spieler nicht mehr mit dem Druck, der nach van Gaals Abschied auf Raten nun auf ihnen lastet, zu groß werde und sie mit dieser Situation nicht mehr klarkommen, wäre ein Rücktritt "vielleicht" möglich. Doch darauf lässt nach van Gaals selbstbewussten Auftreten am Freitag nichts schließen.
Fokus liegt auf der Champions League
Der Fokus ist nun auf die kommenden Aufgaben in der Liga und der Champions League gerichtet. "Wir müssen jetzt alles für den FC Bayern machen. Und wenn wir unsere Ziele noch erreichen, werde ich stolz hier weggehen. Es ist eine gefährliche Situation für uns, und die Umstände haben sich geändert", so der Niederländer. An seiner Art mit dem Team zu arbeiten, will van Gaal jedoch nichts ändern: "Ich mache nichts anders. Unsere jetzige Struktur ist unser Halt, so sind wir sympathisch geworden."
Die Einschätzung seines Trainers teilt auch Kapitän Philipp Lahm: "Wir machen ganz normal unsere Arbeit weiter, wie vorher auch. Unsere Minimalziele sind gefährdet und deshalb müssen wir jetzt, auf Teufel komm' raus, punkten. Die Entscheidung über die Trennung hat der Vorstand zusammen mit dem Sportdirektor getroffen und das hat die Mannschaft zu respektieren und akzeptieren." Zudem machte Lahm noch einmal deutlich, auf was es in den kommenden Spielen ankommt: "Jeder muss nun hellwach sein. Wir spielen beim FC Bayern und der gehört in die Champions League. Wenn wir die erreicht haben, hat der Trainer auch einen guten Abschied", so Lahm und fügte an: "Es ist nur schwer vorstellbar, in der Europa League zu spielen. Ich will da nicht hin."