Mit einem 1:0 (1:0) bei Bayern München hat die Mannschaft von Trainer Felix Magath die Überraschung geschafft und das Pokalfinale gegen den MSV Duisburg am 21. Mai in Berlin erreicht. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal dagegen enttäuschte und dürfte unruhigen Zeiten entgegensehen. „Das ist eine große Enttäuschung“, gab der Niederländer zu.
Weshalb die Schalker es in entscheidenden Partien gelingt, an ihre Leistungsgrenze zu gelangen und im Alltag Bundesliga nur durchschnittlich kickt, bleibt ihr großes Geheimnis. „Bayern hatte mit dem Champions-League-Spiel bei Inter Mailand und dem Bundesliga-Duell gegen den Spitzenreiter Borussia Dortmund zwei Höhepunkte hintereinander. Und keine Mannschaft der Welt schafft es, drei solcher großen Spiele in Folge ohne Substanzverlust zu überstehen“, analysierte Magath. Doch diese Problematik sollte am Mittwochabend Nebensache sein. Die Schalker hatten von Beginn an alles versucht, um den Bayern das Leben schwer zu machen. Magath bot vor der Abwehr mit Joel Matip, Peer Kluge und Anthony Annan eine Dreierkette auf, die defensiver kaum sein konnte. Diese Maßnahme zeigten vor allem in der ersten Hälfte Wirkung, weil sich die Münchner in ihrem Passspiel in die Breite selbst verloren.
Die Tormöglichkeiten besaßen die Schalker. Nach 14 Minuten scheiterte Raúl mit einem Kopfball knapp, weil Mario Gomez auf der Torlinie für den geschlagenen Torhüter Thomas Kraft noch klären konnte. Der anschließende Eckstoß von Jefferson Farfan brachte die Führung. Benedikt Höwedes verlängerte per Kopf und der Spanier war zum 1:0 zur Stelle (15.).
In der Folge hätte Schalke den zweiten Treffer erzielen können, aber diesmal scheiterte Höwedes mit einem Kopfball, den Thomas Müller vor der Torlinie aus der Gefahrenzone beförderte (35.).
Ihre Enttäuschung ließen die Bayern-Fans an Manuel Neuer aus, den sie bei seinen wenigen Ballkontakten ihre Abneigung demonstrierten. „Für mich ist wichtig, dass ich im Spiel auf den Ball achte und nicht auf irgendwelche Plakate“, winkte Neuer ab. Vor allem zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhten Münchner ihre Bemühungen, doch Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger und auch Thomas Müller scheiterten mit ihren Schussversuchen am überragenden Neuer. „Wir haben alle zsuammen gejubelt, weil wir im Finale in Berlin stehen“, strahlte die deutsche Nummer eins.
Nach dem Abpfiff streiften sich die Königsblauen T-Shirts mit dem Spruch „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ über. „Dass ich da noch einmal hinkomme, hätte ich nicht gedacht“, staunte Christoph Metzelder. „Es ist schön, dass eine Mannschaft aus dem Ruhrgebiet den Pokal holt“, freut sich Neuer auf das Duell gegen die „Zebras“.
Kleiner Nebeneffekt: Die Teilnahme am Endspiel bringt den Gelsenkirchenern mindestens zwei weitere Millionen Euro in die Kasse. Und vom ersehnten Einzug ins internationale Geschäft sind die Königsblauen nur noch einen Schritt entfernt. Ein Sieg über den MSV und Schalke spielt im nächsten Jahr in der Europa League.