Mit dem ersehnten Coup beim Angstgegner hat Borussia Mönchengladbach im Kampf gegen den Abstieg aus der Bundesliga einen großen Schritt getan. Igor de Camargo bescherte dem Tabellenletzten am Sonntagabend mit seinem Tor den 1:0 (0:0)-Sieg bei Eintracht Frankfurt, gegen das man in der deutschen Beletage zuvor die meisten Niederlagen hatte einstecken müssen (30).
Damit verkürzte die Borussia den Rückstand zum Relegationsplatz auf drei Punkte, der zum rettenden 15. Rang beträgt weiter sechs Zähler. Vor 43.700 Zuschauern waren die Gäste, die schon zum Rückrundenstart in Nürnberg gewonnen hatten, zumindest in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft. Die Frankfurter verloren damit auch das dritte Rückrunden-Spiel.
Eintrachts Mittelfeldspieler Caio hätte zuvor mehrfach für die Führung sorgen müssen. Der überraschend von Beginn an aufgebotene Brasilianer hatte bereits in der ersten Halbzeit gleich drei hochkarätige Chancen. In der 33. Minute traf er mit einem Schlenzer nur den Pfosten. Dabei war der Wechsel Caios zu Dynamo Moskau in der vergangenen Woche fast schon sicher. Doch der 24-Jährige, mit 3,8 Millionen Euro der bislang teuerste Neuzugang der Frankfurter Vereinsgeschichte, fiel in letzter Sekunde wegen eines Knorpeldefekts im Knie durch den Medizin-Check der Russen - und kehrte reumütig an den Main zurück.
Der agile Caio war im ersten Abschnitt der auffälligste Akteur in einer durchwachsenen Partie, die die Eintracht in der ersten 45 Minuten klar dominierte. Die Gladbacher, bei denen Neuzugang Michael Fink (Besiktas Istanbul) zunächst auf der Bank saß, agierten nicht zwingend genug. Ergaben sich dann durch Patzer in der Frankfurter Hintermannschaft doch Möglichkeiten, wirkten die Borussia-Stürmer Mike Hanke (34.) und de Camargo (41.) zu naiv und verfehlten in aussichtsreicher Position.
Bei den Gastgebern kam neben Caio lange Zeit nur die einzige Spitze Martin Fenin gefährlich vor das Borussen-Gehäuse. Doch der Tscheche, der zunächst den bis zur 70. Minute auf der Ersatzbank sitzenden Toptorjäger Theofanis Gekas (Muskelfaserriss) vertrat, setzte einen Kopfball über das Tor (11.).
Bei den Hessen hatte sich die zuvor so angespannte personelle Situation wieder etwas entspannt. In die Abwehrkette waren die zuletzt wegen Verletzung fehlenden Marco Russ, Maik Franz und Georgios Tzavellas zurückgekehrt.
Nach dem Wechsel forcierten die Gäste den Druck. Winter-Neuzugang Harvard Nordtveit verzog in der 68. Minute nur knapp. Kurz danach bugsierte Frankfurts Sebastian Jung einen Kopfball von de Carmago von der Linie. Die Eintracht hielt in einer vom Kampfgeist geprägten Partie dagegen. Vor allen Dingen der von Schalke 04 umworbene Patrick Ochs mühte sich über die rechte Seite, blieb aber insgesamt unter seinen Möglichkeiten. Alexander Meier hatte mit einem Schuss an den Pfosten zudem Pech (76.).