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Unruhen in Ägypten
Zidan bangt um seine Angehörigen

BVB: Zidan bangt um seine Familie
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Selten dürfte Mohamed Zidan die Rolle als Bankdrücker so gelegen gekommen sein wie bei Borussia Dortmunds souveränen 3:0-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg.

Den erst zwei Minuten vor Schluss eingewechselten Ägypter beschäftigen angesichts der prekären und umwälzenden Ereignisse in seiner Heimat Sorgen um seine Familie derzeit ohnehin viel mehr als Gedanken um einen Stammplatz oder Rechenspiele für den Titelgewinn."Ich bin sehr beunruhigt über die Situation", sagte der 29-Jährige.

Die Abschaltung sämtlicher Kommunikationskanäle wie Telefon oder Internet durch Ägyptens Staatsführung hat Zidans Besorgnis nur verschärft. Der Kontakt zu seinen Angehörigen in Port Said, wo wie in der Hauptstadt Kairo bei Unruhen und Plünderungen auch schon Menschen ums Leben gekommen sind, ist schon einen Tag vor Dortmunds Gastspiel in Wolfsburg abgerissen. "Mit meiner Mama habe ich zuletzt am Freitagnachmittag telefonieren können", berichtet der Angreifer.

Die Eskalation hatte Zidan, der im Vorjahr monatelang wegen eines Streits mit den ägyptischen Behörden über seine Wehrdienstpflicht am Nil festsaß, schon vorher kommen sehen und deswegen erste Vorsorgemaßnahmen für seine Verwandten ergriffen. "Zwei Schwestern von mir, die in Kairo studieren, habe ich wegen der unruhigen Lage in Ägypten inzwischen nach Dänemark geschickt", erzählt Zidan. Zwei seiner Brüder leben in Nordeuropa.

Doch Zidan sorgt sich weiter um das Schicksal von Mutter und Vater: "Ich überlege, ob es auch für meine Eltern besser ist, vorübergehend nach Dänemark zu gehen."

Aufgrund der sich abzeichnenden Revolution hält Zidan die planungsgemäße Ausrichtung des für übernächste Woche (9. Februar) vorgesehenen Länderspiels mit Afrikameister Ägypten gegen die USA derzeit für kaum möglich. "Es ist sehr wahrscheinlich", sagt Zidan, "dass das Spiel in ein anderes Land verlegt werden muss, wenn sich die Lage in Ägypten bis dahin nicht beruhigt hat."

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