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S04: Auf- und Absteiger
Manch Schalker ist ganz tief gesunken

Schalke: Auf- unf Absteiger der Hinrunde

Manuel Neuer und Jefferson Farfan waren die herausragenden Schalker Spieler der Hinrunde bisher. Manche ihrer Teamkollegen aber sind tief gesunken.

RevierSport nennt die Auf- und Absteiger der Königsblauen in der bisherigen Spielzeit.

Aufsteiger

Peer Kluge gilt vielen Außenstehenden als Inbegriff eines durchschnittlichen Fußballers, der freudlos seinen Dienst im Sinne der Mannschaft verrichtet. Das wird dem vor einem Jahr vom 1. FC Nürnberg zum FC Schalke gewechselten Mittelfeldmann allerdings nicht gerecht. Natürlich ist Kluge nicht wirklich ein auffälliger Akteur wie die Stars Manuel Neuer oder Raúl und wird daher bei der Vergabe der Bestnoten oft vernachlässigt. Doch vor allem in den letzten Spielen hat Kluge seinen Wert fürs Team nicht allein durch Fleißarbeit, sondern eben auch spielerische Momente bewiesen.


Manuel Neuer ist zwar kein Aufsteiger mehr, dennoch hat der Schalker schlechthin im Profiteam das beste Jahr seiner Karriere hinter sich. Durch die Verletzung von Bayer Leverkusens René Adler zur Nummer eins im deutschen Nationalteam und spielte in Südafrika eine fantastische Weltmeisterschaft. Kein Wunder, dass der 24-Jährige bei den Topklubs in ganz Europa begehrt ist. Neuer selbst sieht bei sich zwar noch viel Luft nach oben, der bester Keeper der Welt ist er aber jetzt schon.

Für Jefferson Farfan ist die Kategorie „Aufsteiger“ vom Namen her ebenfalls unpassend. Dennoch hat sich der Peruaner zum spielstärksten Feldspieler der Königsblauen entwickelt. Der rechte Außenstürmer konnte seine starke Form aus der vergangenen Saison in die aktuelle Spielzeit mitnehmen. Für „Jeff“ gilt aber nach wie vor, dass er für die Schalker Mannschaft noch wertvoller wäre, würde er mehr Tore erzielen.

Absteiger

Am 10. Oktober gab er sein Debüt für die US-Nationalmannschaft, am 30. November seinen Einstand im Training der Schalker Regionalliga-Reserve: Jermaine Jones ist bei den Königsblauen tief gefallen und darf sich im Januar nach einem neuen Verein umsehen. Ob ihn der VfL Wolfsburg nach der Degradierung in Gelsenkirchen nun noch will, ist aber fraglich. Jones gilt als schwieriger Fall, ist allerdings nicht komplett unvermittelbar wie seine früherer Frankfurter und jetziger Schalker U-23-Weggefährte Albert Streit. Wie Jones haben auch Hans Sarpei und Alexander Baumjohann keine Zukunft mehr im Klub und werden daher in der Kategorie „Absteiger“ geführt.

So weit ist es mit Tim Hoogland noch nicht gekommen. Dennoch hat sich der Rückkehrer aus Mainz sicher etwas ganz anderes bei seinem zweiten Start auf Schalke erhofft, als ein halbes Jahr lang in der Reha zu versacken. Hooglands Zeit könnte immerhin noch kommen, während für die vorher genannten Kicker die Uhr in Gelsenkirchen abgelaufen ist.

Tief gesunken, aber nicht im eigentlichen Sinne Absteiger sind eine ganze Reihe anderer Schalker Profis. Und zwar die, die auf Schalke noch gar nicht oben waren und von Felix Magath in den vergangenen zwölf Monaten aus irgendeinem Winkel dieser Fußballwelt geholt worden sind. Erinnert sich noch jemand an Erik Jendrisek, Junmin Hao, Nicolas Plestan, Ciprian Deac und Sergio Escudero? Ja, auch sie gehören alle noch zum riesigen Profikader des FC Schalke. Vielleicht werden sie ja irgendwann einmal gebraucht.

Problem

Nach Felix Magaths wildem Kaufrausch im Sommer musste sich die Mannschaft erst einmal finden. Die Abwehr völlig auseinander gerissen und auch der Sturm neu besetzt, das konnte trotz der klingenden Namen von Raßul und Klaas-Jan Huntelaar nicht auf Anhieb gutgehen. Inzwischen hat man die Startschwierigkeiten weitestgehend in den Griff bekommen, allerdings zeigte noch die Partie in Augsburg, dass die Mannschaft noch einen weiten Weg vor sich hat.


Eklatant ist vor allem die nach wie vor fehlende Struktur im Spiel nach vorne. Bisweilen wirkt die Schalker Formation auf dem Platz wie beim Handball, wo sich alle auf einer Linie tummeln. Zwischen Abwehr und Angriff klafft oft ein Riesenloch, dass Benedikt Höwedes, Atsuto Uchida oder Lukas Schmitz die Bälle in guter, alter Marcelo-Bordon-Manier 70 Meter weit nach vorne oder diagonal über den Platz pöhlen. Damit können Raúl und Huntelaar aber nichts anfangen, vor allem der Holländer braucht viel mehr Flanken von den Außenpositionen, um seine Stärke vor dem gegnerischen Tor noch entfalten zu können.

Zukunft

Durch die Siegesserie zum Jahresabschluss sind die internationalen Startplätze wieder in Sichtweite gerückt. Bis auf Platz fünf, den Bayern München zur Winterpause besetzt hat, sind es noch sieben Punkte. Vor Schalke stehen mit Mainz, Hannover, Freiburg und Frankfurt mindestens vier Klubs, die man vom Potenzial her hinter sich lassen müsste. das reicht allerdings noch nicht, um in die Europa League einzuziehen. Der Pokal ist der vermeintlich einfachere Weg dorthin. Rosiger sind die Aussichten in der Champions League, die beiden Achtelfinalspiele gegen Valencia dürften echte Höhepunkte der jüngeren Vereinsgeschichte werden.

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