Kurz vor Weihnachten ist beim FC Schalke 04 noch nicht die Zeit von Friede, Freude und Eierkuchen eingekehrt. Nach dem 3.0 (1:0) am Samstag gegen den 1. FC Köln und somit dem vierten Zu-Null-Sieg daheim in Folge ist die Stimmung bei den Königsblauen wieder halbwegs in Ordnung.
In der Champions League hat Schalke mit dem Achtelfinale gegen den FC Valencia ein weiteres internationales Highlight vor Augen. Im DFB-Pokal wartet am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) die machbare Pflichtaufgabe beim FC Augsburg. Und in der Bundesliga haben die Königsblauen nach dem Abschluss der Hinrunde sogar wieder Anschluss an die Plätze hergestellt, die den erneuten Einzug ins internationale Geschäft verheißen. „Ich denke, dass wir mit diesem Spiel die Hinrunde versöhnlich beendet haben“, fand auch Trainer Felix Magath. „Die Mannschaft hat sich zusammen gefunden und ist stabil.“
Bis auf die Meisterschaft ist für die Gelsenkirchener wohl wirklich noch alles möglich. Wer hätte das gedacht nach dem katastrophalen Saisonstart, der den Vorjahres-Vizemeister zwischenzeitlich sogar bis auf den letzten Platz der Tabelle katapultiert hatte? Magath sicher nicht. „Für mich ist nicht denkbar, dass wir noch einmal so eine Phase wie zu Beginn der Saison haben. Davon war ja auch im Sommer keiner ausgegangen“, betonte der 57-Jährige, dass er in der zweiten Halbserie nur noch oben schauen will.
Von einer ähnlichen Sensation wie vor zwei Jahren, als er den VfL Wolfsburg von Platz neun zur Winterpause noch zum Titel führte, will Magath aber nichts wissen. „Ich denke, dass wir einen Platz im internationalen Wettbewerb guten Mutes angehen können“, nennt Magath die Zielvorgabe. Dank Raúl ist auf Schalke wieder träumen erlaubt. Magaths „Königstransfer“ zahlt sich immer mehr aus, nachdem der Weltklassestürmer mit Anpassungsproblemen zu kämpfen hatte. „Ich bin sehr glücklich und zufrieden, aber nicht wegen meiner Tore, sondern weil wir die letzten Spiele so erfolgreich bestritten haben“, gab sich der 33-Jährige als Teamplayer. „Das war der dritte Bundesligasieg in Folge. Ich hoffe, dass es im nächsten Jahr so weiter geht.“
Nach seinem zweiten Hattrick im S04-Trikot, der erste beim 4:0 gegen Bremen, nahm sich Raúl wieder den Spielball als Trophäe mit. „Raúl ist unser wichtigster Spieler. Nicht nur, weil er wieder dreimal getroffen hat, sondern weil er in der Mannschaft als Führungsfigur akzeptiert ist“, erklärte Magath nicht ohne Genugtuung.
Die Gäste hingegen müssen sich nach der leblosen Vorstellung auf Schalke wohl andere Gegner suchen, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. „Wir waren hier chancenlos und müssen den verdienten 3:0-Erfolg von Schalke akzeptieren“, gab FC-Trainer Frank Schaefer zu und macht gleich in Hoffnung. „In der Rückrunde werden wir auf Mannschaften treffen, die mehr in unserer Schlagdistanz sind.“
Schlagdistanz ist ein gutes Stichwort, auch für den FC Schalke. Bis Platz drei sind es nur noch neun Punkte...