Dabei überzeugte der Vizemeister jedoch erneut nicht. Trotzdem darf der Bundesliga-16. weiter vom ersten DFB-Pokalsieg seit 2002 träumen. Der Spanier Jose Manuel Jurado (12.) brachte Schalke in die Runde der letzten 16.
Die in der Liga bislang so enttäuschenden Schalker taten sich zu Beginn schwer und leisteten sich viele Stockfehler. Von einem Klassenunterschied war erst im weiteren Verlauf der ersten Hälfte etwas zu spüren. Bezeichnend, dass der Führungstreffer durch eine Einzelaktion gelang. 13-Millionen-Mann Jurado drehte sich vor dem FSV-Strafraum einmal um die eigene Achse und ließ mit seinem 20-m-Schuss Frankfurts Keeper Patric Klandt keine Chance.
Magath hatte auf die Nullnummer drei Tage zuvor bei Eintracht Frankfurt reagiert. Statt Stürmer Raul und Abwehrchef Christoph Metzelder schenkte der S04-Coach dem Brasilianer Edu sowie Kyriakos Papadopoulos das Vertrauen.
Nach der Führung blieben klare Chancen vor 10.470 Zuschauern in der ausverkauften Arena allerdings Mangelware. Einzig Jefferson Farfan (29.) und der bislang in der Saison so treffsichere Klaas-Jan Huntelaar (45.) vergaben vor der Pause für die Gäste aus aussichtsreicher Position. Schalke erspielte sich nicht zuletzt dank des emsigen Jurado ein optisches Übergewicht, während der hessische Zweitligist auf Konterchancen lauerte.
Nach dem Wechsel forcierte der bis dato mutlos wirkende FSV den Druck und gab den Ton an. Die Abwehr der Gelsenkirchener machte erneut keinen sattelfesten Eindruck. Ein Weitschuss von Mittelfeldspieler Mike Wunderlich strich knapp über das Tor des kaum beschäftigten Nationalkeepers Manuel Neuer (57.), der seine Mannschaft in der 74. Minute erneut gegen den frei durchgebrochenen Wunderlich vor dem Ausgleich bewahrte. Der unglücklich agierende Edu hätte in der Zwischenzeit für eine Vorentscheidung sorgen können, doch der Angreifer verzog um Zentimeter (59.).
Damit kamen die Königsblauen der Forderung Magaths nicht nach: Dieser hatte einen klaren Sieg seiner Mannschaft gefordert, nachdem dem Disziplin-Fanatiker ein nächtlicher Ausflug einiger Profis sauer aufgestoßen war. Nach dem Spiel bei der Eintracht hatten sich einige Schalker Spieler um Neuer und Jermaine Jones bis vier Uhr früh in einem Frankfurter Szene-Klub vergnügt.
Bei den Hessen, die nach einem guten Saisonstart überraschend auf Platz sechs der 2. Liga stehen, überzeugten N'Diaye und Samil Cinaz. Jurado sowie Jones verdienten sich bei Schalke die besten Noten.