Der VfB bleibt zwar Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga, gab aber vier Tage nach der Trennung von Christian Gross ein Lebenszeichen von sich. Schalkes Torjäger Klaas-Jan Huntelaar verhinderte mit einem verwandelten Foulelfmeter (80.) den zweiten Stuttgarter Saisonsieg. Der kurz zuvor eingewechselte Martin Harnik hatte das zwischenzeitliche 2:1 für die Schwaben erzielt (74.).
Vor 61.673 Zuschauern hatte Timo Gebhart die stark beginnenden Gäste früh in Führung (15.) gebracht. Edu glich für die Königsblauen aus (29.), die mit nur zwei Punkten aus den ersten vier Heimspielen den schlechtesten Start vor eigenem Publikum seit 1967 hinlegten.
Die ersten Chancen hatten die Stuttgarter. Innerhalb weniger Sekunden hätte Ciprian Marica die Schwaben zweimal in Führung bringen können: Zunächst scheiterte der Rumäne an Nationaltorwart Manuel Neuer (8.), dann verfehlte er mit einem Kopfball knapp das Tor (9.). In der 15. Minute hatten die Gäste dann Erfolg: Nach einer Hereingabe von Arthur Boka schaute die komplette Schalker Abwehr nur zu, Timo Gebhart traf zum 0:1. Regulär war eigentlich auch ein zweites Stuttgarter Tor, doch Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) erkannte den Treffer von Boka wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht an (26.).
Bei den Königsblauen lief zunächst wenig zusammen, viele Fehlpässe prägten das Spiel. Auch die Defensive war weiterhin anfällig. Die erste nennenswerte Torchance für die Gastgeber hatte Raul, der den Ball aber neben das Tor setzte (27.). Zwei Minuten später fiel der Ausgleich: Edu traf mit einer Direktabnahme nach einer Ecke von Jose Manuel Jurado zum 1:1.
Nach der Pause wurde das Spiel deutlich besser, vor allem, weil bei Schalke die Stürmerstars Raul und Huntelaar besser zum Zuge kamen. Auch Spielmacher Jurado drehte auf. Die zunächst beste Chance vergab Raul, als er nach einer Unsicherheit von Stuttgarts Keeper Sven Ulreich knapp das Tor verfehlte (65.). Der VfB blieb allerdings durch Konter gefährlich, weil die Abwehr der Königsblauen weiter Stabilität vermissen ließ.
Keller, der den am Mittwoch beurlaubten Christian Gross ersetzt hatte, musste bei seinem Debüt als Bundesliga-Trainer auf die rotgesperrten Matthieu Delpierre und Mauro Camoranesi verzichten. Zudem setzte er den fünfmaligen Torschützen Pawel Pogrebnjak zunächst auf die Bank und gab stattdessen Marica den Vorzug.
Schalke-Coach Felix Magath musste den gesperrten Jermaine Jones ersetzen und verzichtete auf den Peruaner Jefferson Farfan (Jetlag nach Länderspiel in Panama) und Ivan Rakitic, der im U21-Spiel der Kroaten bei einem Tritt ins Gesicht zwei Zähne verloren hatte. Dagegen stand Joel Matip nach auskurierter Virusinfektion wieder in der Startelf.