Schließlich kann der BVB mit einem Sieg beim 1. FC Köln für zumindest eine Nacht die Spitze der Bundesliga erklimmen. Zwar wiegelt Kevin Großkreutz ab und sagt stellvertretend für seine Teamkollegen „daran denken wir noch gar nicht“, doch könnten die Schwarz-Gelben mit einem „Dreier“ in der Domstadt ihren besten Saisonstart der Vereinsgeschichte veredeln.
Sorgenfrei werden sich die Westfalen aber nicht auf den Weg an den Rhein machen können. Denn Patrick Owomoyela wird auch gut drei Wochen nachdem ihm Roman Weidenfeller beim Gastspiel in St. Pauli auf den Fuß gestürzt war, passen müssen. „Ich werde in Köln auf keinen Fall spielen können“, musste der 30-Jährige einigermaßen ernüchtert zu Protokoll geben - und dies obwohl er am Montag fast das gesamte Trainingsprogramm hatte absolvieren können. „Doch dann hatte er leichte Beschwerden, die auch über Nacht nicht weggegangen sind“, erklärt Trainer Jürgen Klopp, der berichtet: „Der ganze Bereich war gereizt. Jetzt ist eigentlich alles wieder okay, nur die Archillessehne ist übrig geblieben und macht Probleme. Im Moment geht es nicht.“
Das Pech Owomoyelas ist unterdessen das Glück von Lukasz Piszczek. Denn der ehemalige Herthaner wird so, wie schon gegen Sevilla und die Bayern aus München, auch in Köln die rechte defensive Außenbahn beackern - auch wenn er gemeinsam mit seinem Nationalmannschaftskollegen Robert Lewandowski die strapaziöseste Länderspielreise aller Borussen hinter sich hat. Erst am Donnerstag konnten die beiden Polen nach ihren Testspielen in Nordamerika wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen.
Bereits am Mittwoch-Abend, trainiert wurde erst um 19 Uhr, war hingegen Nuri Sahin wieder mit von der Partie - und zwar mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch. Denn nach der 0:3-Pleite in Berlin gegen die deutsche Nationalelf hatte der gebürtige Lüdenscheider nicht nur den Hohn und Spott der heimischen Presse ertragen müssen („Die Altintop-Brüder und Nuri Sahin hatten offenbar ihren Fußball-Verstand zu Hause vergessen.“), auch Guus Hiddink machte den 21-Jährigen scheinbar als einen der Sündenböcke aus und verbannte Sahin, in Dortmund Dreh- und Angelpunkt, auf die Ersatzbank.
Jürgen Klopp freilich dürfte dies, natürlich nur insgeheim, gerade recht sein. Denn was für Leistungsschübe eine ordentliche Portion Frust bei Nuri Sahin bewirken können, bekam vor gar nicht all zu langer Zeit der VfL Wolfsburg spüren. Gerade erst von einer deprimierenden Länderspielreise zurückgekehrt, bei der er nicht eine einzige Minute zum Einsatz kam, zerlegte er die „Wölfe“ fast im Alleingang.
Der FC kann sich also auf etwas gefasst machen. Denn von ganz unten soll es für den Anführer der Dortmunder Rasselbande am Freitag nach ganz oben gehen - an die Spitze der Bundesliga.