„In uns brodelt die Lust auf den Europapokal“, versichert Trainer Jürgen Klopp stellvertretend für alle Beteiligten. Das Augenmerk gelte ausschließlich dem Donnerstag. Denn: „Wir wären schön blöd, wenn wir uns jetzt nicht auf Lwiw konzentrieren würden.“
Nun ist es freilich nicht so, dass man sich in Dortmund noch gar nicht mit dem Spiel am Sonntag beschäftigt, sprechen allerdings will man nur über den Kontrahenten aus der Ukraine - und zwar mit viel Respekt. So auch Klopp, der warnt: „Lwiw ist leider wirklich gut.“ Unter Beweis stellte der Klub dies in den vergangenen Wochen regelmäßig. Lediglich eine Niederlage aus den vergangenen zehn Partien sprechen eine deutliche Sprache. In der ukrainischen Liga rangieren die „Löwen“ auf Rang vier, die letzte Saison hatten die Galizier auf Rang fünf beendet.
Selbstvertrauen könnte kaum größer sein
Das Selbstvertrauen der Dortmunder allerdings könnte kaum größer sein. Nachdem der BVB schon in Stuttgart über 45 Minuten dominiert hatte, beherrschte die Klopp-Elf auch den hochaufgerüsteten VfL Wolfsburg, das Ergebnis von 2:0 schmeichelte mehr den Gästen, als den Borussen, die vor allem in Sachen Spielkontrolle eine große Steigerung im Gegensatz zur Vorsaison erkennen ließen, das Tempo vorgaben und den Gegner über die gesamte Spieldauer beherrschten.
Die großen Stärken des BVB, das schnelle Spiel in die Spitze, der hohe läuferische Aufwand und der große Einsatz, litten darunter freilich nicht. In Stuttgart konterten die Schwarz-Gelben mustergültig, auch wenn diese schließlich doch die ein oder andere Chance liegen ließen. „Aber eigentlich ist dies die Spielweise, die uns optimal liegt“, analysiert Kevin Großkreutz.
Der 22-Jährige verkörperte die Spielweise der vergangenen Spielzeit mit seinem unbedingten Willen, seinem nie nachlassenden Einsatz und seiner Schnelligkeit wie kaum ein anderer Akteur, in den sechs Pflichtspielen dieser Spielzeit indes waren eher Nuri Sahin, Sebastian Kehl und Shinji Kagawa die prägenden Figuren. Auch Mario Götze gehört mit seiner Ruhe am Ball und seiner technischen Beschlagenheit eher zu diesem Spielertyp.
Mehr jedenfalls als Jakub Blaszczykowski, der nach überstandener Verletzungspause, etwas überraschend gegen Wolfsburg den Vorzug vor dem Supertalent aus dem eigenen Stall erhielt. Wem Klopp am Donnerstag sein Vertrauen schenken wird, darauf wollte sich der Trainer vor der Abreise in die Ukraine nicht festlegen, Aufschlüsse über die Herangehensweise der Dortmunder dürfte diese Personalie freilich doch geben.
Von der Aufstellung abgesehen, gilt freilich das gleiche Motto, wie immer seit der Amtsübernahme durch Jürgen Klopp. „Wir werden nie mit angezogener Handbremse spielen“, versichert der Coach. Selbst wenn schon drei Tage später Schalke wartet...