David gegen Goliath oder die Angst vor der Blamage am Freitag, dem 13.: Eine Woche vor dem Bundesliga-Start wartet besonders auf Erstliga-Aufsteiger Kaiserslautern ein harter Brocken.
Die Pfälzer müssen am heutigen Freitag (19.00 Uhr/live bei Sky) bei Zweitliga-Rückkehrer VfL Osnabrück antreten, der in der vergangenen Saison überraschend das Cup-Viertelfinale erreicht hatte. "Das wird ein absolutes Kampfspiel. Flutlicht, ein volles Stadion, da können wir uns direkt beweisen", meinte FCK-Kapitän Martin Amedick vor der Standortbestimmung. Der Lauterer Vorstandsboss Stefan Kuntz sprach mit Blick auf den Pokalschreck von der Bremer Brücke sogar vom "schwerstmöglichen Erstrunden-Los".
Auch die Eintracht hat vor der vermeintlichen Pflichtnummer am heutigen Freitag beim Regionalligisten SV Wilhelmshaven (19.00/live bei Sky) Respekt. "Man darf in diese Partien nicht mit einer anderen Einstellung gehen als in ein Meisterschaftsspiel", mahnte Frankfurts Trainer Michael Skibbe.
Nikolov bleibt die Nummer eins Wie ernst der frühere DFB-Trainer den Pflichtspiel-Auftakt beim Viertligisten nimmt, beweist die Tatsache, dass Skibbe sich noch vor der Begegnung auf Oka Nikolov als alte und neue Nummer eins festlegte. Der 36-Jährige erhielt damit den Vorzug vor dem knapp 15 Jahre jüngeren Ralf Fährmann. "Man hat in der vorherigen Saison gesehen, dass Oka unserer Defensive eine enorme Stabiliät verleiht", begründete Skibbe. Nikolov hatte auch 2006 im Gehäuse gestanden, als der viermalige Cupsieger (zuletzt 1988) das Pokalfinale in Berlin gegen Bayern München (0:1) verlor.
Im Angriff hat Michael Skibbe ein Luxusproblem (Foto: firo).
Ein Luxusproblem beschäftigt Skibbe im Sturm. Alle vier Angreifer - Ioannis Amanatidis, Halil Altintop, Martin Fenin und Neuzugang Theofanis Gekas - haben zum Teil deutliche Ansprüche auf einen Platz in der Stammelf angemeldet. "Wenn ich fit bin, dann spiele ich, da kann sowieso kommen, wer will", hatte Amanatidis getönt und den Konkurrenzkampf bei den Hessen noch zusätzlich befeuert.
Bei Zweitliga-Aufsteiger Osnabrück träumen viele vor dem Duell mit Kaiserslautern von einer Wiederholung des Pokal-Märchens der Saison 2009/2010. "Die Erwartungen sind riesig", meinte VfL-Präsident Dirk Rasch. In der vergangenen Saison hatte das Team von Trainer Karsten Baumann nacheinander die Bundesligisten Hamburger SV (7:5 n. E.) und Borussia Dortmund (3:2) ausgeschaltet.
Erst im Viertelfinale scheiterten die Niedersachen damals am späteren Finalisten Schalke 04 (0:1). In den zurückliegenden vier Vorbereitungstests gegen Erstligisten aus Deutschland, den Niederlanden und Spanien sprang für Osnabrück allerdings kein einziger Sieg heraus. Die Stimmung vor dem Pokalspiel ist trotzdem prächtig: 8500 Dauerkarten wurden verkauft - das ist Rekord in Osnabrück. Coach Baumann sprach sogar von "englischen Zügen" im Stadion an der Bremer Brücke. Amedick hofft auf Initialzündung
Auch beim zweimaligen Pokalgewinner Kaiserslautern, der auf Ivo Ilicevic (Sperre) und Neuzugang Stiven Rivic (Kehlkopfentzündung) verzichten muss, bemühen sie den Blick zurück als psychische Hilfe. Im vergangenen Jahr siegten die Pfälzer in der ersten Pokalrunde bei Eintracht Braunschwieg (1:0). "Und das war der Grundstein für eine furiose Saison. Danach hat sich eine Eigendynamik entwickelt. Am Ende stand der Aufstieg", sagte Amedick.
In den weiteren Partien am heutigen Abend treffen in Zweitliga-Duellen der FC Ingolstadt auf den Karlsruher SC sowie der FSV Frankfurt auf den SC Paderborn. Außerdem empfängt Drittligist Jahn Regensburg die klassenhöhere Arminia aus Bielefeld. Zweitligist MSV Duisburg muss beim Regionalligisten VfB Lübeck antreten (alle 19.00).