Der deutsche Meister und Pokalsieger wird den Mittelfeldstar nicht zu einer Anhörung vor der Disziplinar-Kommission des Verbandes am 17. August reisen lassen. Dort sollen neben Ribery auch Patrice Evra, Nicolas Anelka, Eric Abidal und Jeremy Toulalan über die Hintergründe des Trainingsstreiks der französischen Nationalelf bei der WM-Endrunde in Südafrika befragt werden.
"Diese Einladung, bzw. Vorladung ist nicht mit dem FC Bayern München abgestimmt. Gemäß den FIFA-Statuten müssen Klubs ihre Nationalspieler ausschließlich zu Pflichtterminen innerhalb des internationalen Fußballkalenders abstellen. Dies ist hier nicht der Fall. Aus diesem Grund wird der FC Bayern München Franck Ribery zu dieser Anhörung nicht freistellen", hieß es in einer Mitteilung der Bayern am Montag.
Karl-Heinz Rummenigge (Foto: firo).
Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge habe dies bereits dem französischen Verbandspräsidenten Fernand Duchaussoy mitgeteilt. "Es kann nicht sein, dass der französische Verband Franck Ribery willkürlich aus seinen Verpflichtungen beim FC Bayern herausholt. Die Vorbereitungen des Klubs auf die neue Bundesligasaison haben nun Vorrang vor der WM-Aufarbeitung des französischen Verbandes", sagte Rummenigge.
Die französischen Spieler hatten nach dem Rauswurf von Anelka das Training unmittelbar vor dem letzten Gruppenspiel boykottiert. Nach dem WM-Debakel mit dem Vorrunden-Aus hatte der 27-jährige Ribery dann vor der Staatsanwaltschaft in Paris Stellung zu einer Sex-Affäre beziehen müssen und war dabei einige Stunden in Polizeigewahrsam. Gegen den Münchner Profi, dessen Schwager und den französischen Nationalspieler Karim Benzema ist ein Ermittlungsverfahren wegen der "Kontaktanbahnung zu einer minderjährigen Prostituierten" eingeleitet worden.
Bayern München bestreitet am 16. August 2010 das DFB-Pokalspiel in Köln gegen Germania Windeck. Tags darauf beginnt die Vorbereitung auf das Bundesliga-Auftaktspiel am 20. August gegen den VfL Wolfsburg.