"Uli Hoeneß hat mich angerufen und mir seine Entscheidung mitgeteilt. Ich war über seine Kandidatur aber nicht überrascht. Er hatte ja schon vorher angekündigt, sich die Sache überlegen zu wollen, insofern bin ich davon ausgegangen, dass er das auch umsetzt", sagte Rauball der Welt am Sonntag.
Seine eigene Kandidatur will Rauball aber wegen der Ankündigung des Präsidenten des deutschen Meisters Bayern München nicht zurückziehen. "Ich bin Demokrat genug, diese Kandidatur zur Kenntnis zu nehmen, und sehe die Dinge - bei allem Respekt - trotzdem sehr gelassen. Meine Entscheidung zu kandidieren bleibt davon unberührt", sagte Rauball, der dem Ligaverband seit August 2007 vorsteht.
"Viele Klubs haben mich gebeten, die Arbeit der vergangenen drei Jahre fortzusetzen. Gemeinsam mit den Klubs sowie den Vertretern im Ligavorstand und auch im DFL-Aufsichtsrat haben wir eine Menge erreicht. Und ich stehe daher zum einen im Wort, zum anderen auch in der Verantwortung im Hinblick auf begonnene Projekte", erklärte Rauball weiter. Hoeneß bemühte sich indes, Bedenken der Zweitligisten gegen seine Kandidatur zu zerstreuen. "Wenn ich gewählt werde, wird es allen besser gehen. Ich werde meine Person in die Waagschale werfen und darauf hoffen, dass die Leute mir abnehmen, dass ich ihnen allen helfen und ihnen Vorteile bringen werde", sagte Hoeneß der Bild am Sonntag: "Vor allem die 2. Liga würde von mir sehr stark profitieren, weil ich dazu beitragen würde, dass mehr Geld akquiriert wird. Ich sehe die Möglichkeit, Mehreinnahmen zu generieren - und dann kann man den Kleinen mehr Geld geben, ohne es den Großen wegzunehmen."
Am 18. August wird es im Rahmen der Vollversammlung der 36 Klubs der 1. und 2. Liga zu einer Kampfabstimmung zwischen Hoeneß und Rauball kommen.